Von Rolf K?mmerer

Halver. Die Schleifkottenbahn GmbH wird nach der Vertragsunterzeichnung am 1. April so schnell wie m?glich nicht ben?tigtes
Bahngel?nde an die Stadt ver?u?ern. Die Stadt wird dann f?r das Gel?nde einen Bebauungsplan aufstellen. Den Firmen
Schrotthandel Speckmann und Metall&Recycling AG wird gek?ndigt.
Das ist das Ergebnis einer knapp zweist?ndigen Diskussion zwischen Bahnhofsanliegern und Stefan Heinrich, dem zuk?nftigen
Betreiber der Bahnstrecke Halver-Oberbr?gge.
B?rgermeister Rainer Filling hatte zu der Veranstaltung ins Restaurant „Berliner Platz“ eingeladen. Das Interesse war gro?.
Weit ?ber 60 Halveraner waren gekommen.
„Wir halten die Forderungen der Anlieger f?r berechtigt“, lie? Heinrich keinen Zweifel. Die wehren sich vehement gegen
weitere Bel?stigungen durch L?rm, Gestank und Staub, die von den beiden am Bahnhof ans?ssigen Firmen ausgehen – und mit denen
die Schleifkottenbahn erst einmal zusammenarbeiten will – bis sie vom Bahngel?nde verschwunden sind.
Bedenken und Sorgen der Bewohner von Tannenweg, S?dstra?e, Oesterberg und Wiesenstra?e w?rden schnell ausger?umt sein,
versprach Heinrich: „Daran werden wir arbeiten.“ Und: „Wenn wir unser Versprechen unter Beweis gestellt haben, wird man sehen,
da? die Bahn eine positive Sache f?r die Stadt ist.“

Was am Dienstag Abend halbwegs friedlich endete, begann emotionsgeladen. „Wir werden uns wehren, sie m?ssen uns von den
Schienen wegtragen“, drohten Anlieger f?r den Fall, das den beiden
umstrittenen Unternehmen eine Zukunft gegeben wird.
„Wir sind darauf angewiesen, das die beiden Firmen verschwinden, umso einfacher wird f?r uns der Betrieb der Bahnstrecke.
Wir brauchen das Geld aus dem Verkauf des von uns nicht ben?tigten Gel?ndes f?r die Instandsetzung der Bahnstrecke von Halver
nach Oberbr?gge,“ konterte Stefan Heinrich. Wiederholt betonte er: „Wir stellen der Stadt das Gel?nde zur Verf?gung.“
Schnittstelle sei etwa auf H?he des Kulturbahnhofes.
„Sofort nach der Vertragsunterzeichnung zusammensetzen“, das schlug SPD-Fraktionschef Volker Arnold vor. Dann m?sse schnell
?ber einen Bebauungsplan entschieden werden. Arnold: „Bis der rechtskr?ftig ist, dauert es zwei Jahre“. Ein Zeitraum, der der
Schleifkottenbahn entgegenk?me, wie Heinrich betonte. Denn nicht gekl?rt ist der Inhalt des Pachtvertrages, den die Metall &
Recycling AG mit der ehemaligen Bundesbahn hat.

„Wir gehen aber davon aus, das die Metall AG 1999 in Halver Geschichte ist,“ versicherte Heinrich. Die Firma wolle weg,
„lieber heute als morgen“. In Neuss habe sie schon Grundst?cke erworben, die planungsrechtlichen Dinge dort w?rden laufen.
Nach der Vertragsunterzeichnung am 1.April m?sse sofort ein Entwidmungsantrag f?r das von der Schleifkottenbahn nicht
ben?tigte Gel?nde gestellt werden, forderte Volker Arnold. Sonst k?nne kein Bebauungsplan in Angriff genommen werden.
Der Antrag mu? an das Bundesbahnverwaltungsamt in Bonn gestellt werden. „Die entscheiden schnell“, versicherte Stefan
Heinrich.
„Wenn das Problem mit den zwei Firmen gel?st ist, erfahren sie gro?e Akzeptanz“, erfuhr Stefan Heinrich aus den Reihen der
Anlieger. Gewarnt wurde er aber auch: „Wir werden die ganze Angelegenheit genau beobachten und voll zur?ckschlagen, wenn die
Firmen bleiben“.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU