Halver (rk) Container rollen wie von Geisterhand bewegt ?ber Schienen. Im Bahn-Pr?fzentrum Wildenrath zeigt Projektleiter Franz Mairhofer, wie der G?tertransport schon bald abgewickelt werden k?nnte: mit intelligenten, selbst fahrenden Einheiten. „Eine ?nderung der Betriebskonzepte auf der Schiene ist generell n?tig“, meint Mairhofer. Neue Chancen, mehr G?ter auf die Gleise zu bringen, gebe es nur mit innovativen Konzepten. Das f?hrerlose Fahren sehen Beh?rden kritisch, es funktioniert aber etwa im U-Bahn-Bereich problemlos. Jetzt gelte es, in einem Pilotprojekt die Effektivit?t nachzuweisen. Und das sei auf privaten Strecken einfacher zu erproben – beispielsweise in Halver. Der Siemens-Ingenieur rechnet damit, das das System „CargoMover“ in sp?testens 3 Jahren serienreif ist.

Einfache Z?ge als Zubringer

Darauf hoffen auch private Bahnbetreiber, f?r die gro?e Fahrzeuge, wie die Bahn sie betreibt, nicht lohnen. Sie setzen, wie Friedrich-Wilhelm Kugel, Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn in Halver, auf Flexibilit?t und Rentabilit?t. „Mit dem CargoMover haben wir die Chance, moderne Fahrzeuge zu bekommen“, meint Kugel. Fracht k?nnte wieder auf die Schiene verlagert
werden. Die Bahn m?sse die Blockade der Cargo-Sprinter aufgeben, die sie selbst entwickelt und dann aufs Abstellgleis geschoben hat. Cargo-Sprinter sind einfache offene G?terz?ge, die Container transportieren. F?r schnelle Strecken sind sie nicht, f?r Nebenstrecken wie im Volmetal dagegen gut geeignet. Einen Markt sehen Experten wie Kugel, Siemens-Projektleiter Mairhofer und Torsten Dellmann, Leiter des Instituts f?r Schienenfahrzeuge und F?rdertechnik an der TH Aachen, f?r dieses Konzept. Inzwischen gibt es ?ber 300 private Eisenbahn-Firmen, und die sieht Kugel als Interessenten f?r diese Z?ge. Stillgelegte Trassen zu reaktivieren oder Nebenstrecken zu nutzen als Zubringer zu den Container-Terminals der Bahn – das ist die Idee, die dahinter steckt. Daf?r eignen sich keine schweren Loks und lange Z?ge.

Siemens beklagt B?rokratie

Siemens und private Bahnbetreiber beklagen b?rokratische Hemmnisse, die Innovationen bei Bahnen und beim Betrieb privater Strecken entgegen st?nden. Siemens-Ingenieur Mairhofer glaubt, das sein System technisch ausgereift – und sicher ist: Wenn
ein Mensch den Schienen zu nahe kommt, stoppt der f?hrerlose CargoMover sofort. Ein mehrfach ausgelegtes Sicherungssystem aus
Sensoren, Video-Kameras und Lasern ?berwacht den Schienenraum und stoppt das Fahrzeug, sobald ein Hindernis auftaucht.

Mairhofer m?chte die automatisch fahrenden und auf bestimmte Ziele programmierbaren CargoMover schnell in der Praxis testen, wenn nicht hier, dann im Ausland. F?r den global agierenden Konzern ist das offenbar kein Problem. „Vielleicht sind andere L?nder innovativer“, meint Mairhofer. F?r Bahn-Enthusiatsten w?re das eine verpasste Chance, G?ter von der Stra?e zu holen.

Quelle: Halveraner Rundschau