Diskussion brachte Ergebnis: noch fehlen Kundschaft nebst Bahnanbieter in der Region

MEINERZHAGEN – „Wir brauchen mehr G?terverkehr auf der Schiene.“ Auf diese Formel einigten sich Podium und Besucher einer
Informationsveranstaltung schnell. Wie und wann mehr G?terverkehr auf der k?nftig reaktivierten Bahnstrecke zwischen
Gummersbach und Br?gge zu bewerkstelligen ist, das blieb bei dem Treffen auf Einladung des Aktionsb?ndnisses Volme-Agger-Bahn
noch offen.

Die Stadt Meinerzhagen hat gro?es Interesse am G?terverkehr auf der Schiene. Sie will sich strategisch wichtige Fl?chen
sichern. „Wir stehen mit der Fl?chenentwicklungsgesellschaft der DB AG in Verhandlungen“, sagte B?rgermeister Erhard
Pierlings. Zu diesen Fl?chen z?hlt der derzeitige Verladeplatz in Scherl. „Diese Fl?chen m?chten wir erwerben.“ Hier k?nnten
innovative Umschlagtechniken ausprobiert werden. Als Eigent?mer habe die Stadt dann alle M?glichkeiten der Gestaltung. „Als
Kommune sind wir nat?rlich sehr stark daran interessiert, unserer Bev?lkerung und der heimischen Wirtschaft die bestm?gliche
Infrastruktur zu bieten.“ Dazu z?hlten nat?rlich Personen- und G?terverkehr auf der Schiene. Ein Wirtschaftsraum wie das
obere Volmetal brauche ganz einfach Schienenverbindung in die Ballungsr?ume, unterstrich der Meinerzhagener
SPD-Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gerd Wirth. Aus „diesem Grund habe er sich
f?r die Reaktivierung der Bahnstrecke Gummersbach-Br?gge so stark gemacht; Personen- und G?terverkehr seien allerdings zwei
verschiedene Paar Schuhe. Der Personenverkehr werde mit Zusch?ssen unterst?tzt. „Und zwar jeder Personenkilometer im Durchschnitt mit 7,50 Euro“, sagte Wirth. Zusch?sse f?r den G?terverkehr seien allerdings Fehlanzeige. „Da geht alles ?ber den Preis. Wir fahren bis nach Scherl und bis nach Krummenerl, solange wir dort
Kunden haben“, betonte Wolfgang J. Reese, Regionalbereichsleiter von Railion Deutschland (fr?her DB Cargo) in Hagen. Er rechnet mit einer Verdoppelung der Tonnen-Kilometerleistung bis zum Jahr 2015.
Die L?sung der sich abzeichnenden Verkehrsprobleme und Impulse f?r den G?terverkehr sahen die Podiumsteilnehmer, darunter
auch Manfred Pietschmann (Pressesprecher der Deutschen Bahn AG), Rolf Schupp (Gesch?ftsf?hrer der H-Bahn in Dortmund), Norbert Schilff (Betriebsratsvorsitzender DB Regionalnetz Bergisch-M?rkisches Land) und Olaf Peters (Aktionsb?ndnis Volme-Agger-Bahn) im kombinierten Verkehr Stra?e/Schiene. Dieses System lie?e sich auch in der Region ausbauen. Die notwendigen Optionen seien im bergisch-m?rkischen Raum erhalten geblieben. Was fehle, seien die Kunden.

Dazu gab es Wortmeldungen, darunter die eines Kiersper Spediteurs, der die Zusammenarbeit mit der Bahn aufgrund schlechter
Erfahrungen aufgegeben hat. Einen aus seiner Sicht praktikablen Vorschlag machte Norbert Schliff. Die gro?e Bahn solle im
G?terverkehr die Fernstrecken bedienen. In der Region sollten kleinere Unternehmen die G?terstrecken ?bernehmen und betreiben.
„Bei fairen Regeln, die f?r alle gelten, k?nnte das funktionieren.“

Quelle: Allgemeiner Anzeiger