Halver (bo) – Die am Bahnhof ans?ssigen Firmen Speckmann und Metall + Recycling betreiben nach der Rechtsauffassung von
Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber eine zweckfremde Nutzung von Bahnanlagen. Doch es gibt einen Silberstreif am Horizont,
das die Betriebe ihren laut Kammenhuber falschen Standort r?umen und damit die Bel?stigungen f?r das Umfeld der Vergangenheit
angeh?ren.
Der Firma Speckmann ist, wie Kammenhuber den rund 100 Besuchern am Mittwoch Abend im Kulturbahnhof mitteilen konnte, zum
30.Juni von der Deutschen Bahn AG gek?ndigt worden. Der Metallbetrieb hat konkrete Verlagerungsabsichten.
Zum Stand der Dinge ?u?erte sich Prokurist Marc Faller. Er zeigte durchaus Verst?ndnis f?r die geringe Gegenliebe, die die
Firmenaktivit?ten am Bahnhof bei den Anliegern finden. „Das war unser Zuhause“, so Faller, „aber wir wissen, da? das
Unternehmen nicht an diesen Standort geh?rt.“

Anfang 1998 hat der Metallbetrieb ein Gel?nde in Wipperf?rth gefunden, nachdem von der Stadt Halver angebotene Ersatzfl?chen
die Anforderungen des Unternehmens nicht erf?llten. Langwieriger als erwartet ist laut Faller jedoch das Genehmigungsverfahren.
Ungeachtet der Tatsache, das es f?r die erste Stufe noch kein „gr?nes Licht“ gibt, soll in den n?chsten Tagen der
Genehmigungsantrag f?r Stufe zwei auf den Weg gebracht werden. Marc Faller sch?tzt, bis Ende dieses Jahres mit dem Umzug
begonnen und zum Jahreswechsel 2001 Halver verlassen zu haben. Der neue Standort ist gekauft. Das dokumentiert das
Eigeninteresse der Firma, Halver so schnell wie m?glich den R?cken zu kehren. „Wir verstehen“, so Faller, „das unser Betrieb
f?r die B?rger nicht angenehm ist.“
Wie ein roter Faden ziehen sich Bodenuntersuchungen und L?rmmessungen durch die Firmengeschichte. Die j?ngsten Ergebnisse
beh?rdlicher Kontrollen kamen am Mittwoch Abend beim Gespr?ch zur Zukunft des Bahngel?ndes zur Sprache, Joachim Schmied vom
Staatlichen Umweltamt Hagen wies darauf hin, das seine Dienststelle nur bei sch?dlichen Umwelteinwirkungen und erheblichen
Bel?stigungen t?tig werden k?nnte. Bei Ger?chen (Schmied: „Man kann sie nur mit der Nase messen“) sei dem Umweltamt der
Nachweis einer Erheblichkeit nicht gelungen. Auch bei Staubeinwirkungen h?tten sich keine Anhaltspunkte f?r eine
gesundheitliche Gef?hrdung ergeben.

Marc Faller zeigte sich von den Ergebnissen nicht ?berrascht. Ein Anlieger vermutete dagegen eine undichte Stelle,die die
Firma von geplanten Kontrollen in Kenntnis setze. Schmied und Faller appellierten gleicherma?en, Bel?stigungen anzuzeigen.
Der eine seiner Beh?rde, der andere im Wege „des kleinen Verkehrs“. Faller: „Sprechen Sie uns an, so lange wir noch da sind.“
Eigene in Auftrag gegebene Untersuchungen der Firma „Metall + Recycling“, die auf den Transport auf der Schiene angewiesen
ist und wie Speckmann von der Schleifkottenbahn als m?glicher Kunde angesprochen wurde, best?tigen laut Faller die
Unbedenklichkeit des Gel?ndes selbst f?r Spielpl?tze. Die Deutsche Bahn AG, die Eigent?merin ist und es auch bleiben m?chte
(siehe auch Bericht an anderer Stelle), w?re nach der Gesetzeslage f?r Altlasten dauerhaft haftbar zu machen. Ihr Sprecher
Michael Murges: „Dazu stehen wir auch. Wir werden ein geschicktes Altlastenmanagement betreiben.“ Bei der Form der Sanierung
wird allerdings auch das Umweltamt des M?rkischen Kreises ein gewichtiges W?rtchen mitreden.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger