Projekt: „Gloria“ findet Bahn-Frachtgut schneller

Von R?diger Kahlke und Stefanie L?hn

Halver. Vom Lkw auf die Bahn und dann quer durch Europa. Wann Fracht auf die Reise geht, ist meistens bekannt, wo sie gerade
steht nicht immer. Mit dem Projekt „Gloria“ soll das anders werden. Das System wird derzeit in Halver erprobt.
Ein Firmenkonsortium entwickelt dieses Navigationssystem, das sich auf Satelliten und landgest?tzte Radionavigation wie das
in der Schiffahrt bew?hrte „Loran-C“ st?tzt. Das Projekt wird von der EU gef?rdert. Nachteile der reinen Satelliten-
Navigation – wie Abbruch des Signals durch Abschattungen – sollen durch die Kombination beider Verfahren ausgeglichen werden.
Ziel: Eine kontinuierliche und zuverl?ssige Positionsbestimmung zu erm?glichen.

Auf der Schleifkottenbahn, einer stillgelegten Bahnstrecke zwischen Halver und dem Vorort Oberbr?gge, laufen jetzt Tests f?r
das Projekt.
„Diese stillgelegte Strecke ist perfekt f?r unsere Tests, denn sie stellt hohe Anspr?che an das Sytem,“ erkl?rt Projektleiter
J?rg Pfister. Bebauung, W?lder, Tunnel und sonstige topographische Gegebenheiten wie Gel?ndeeinschnitte und Kurven erschweren
dem System die Arbeit.
Mit der Entwicklung wollen sich die Europ?er vom amerikanischen Global Positioning System (GPS) unabh?ngig machen. „Wenn’s
gut fuinktioniert, ist ein gro?er Markt da“, sieht Manfred Vogel, Projektleiter bei der Deutsche Eisenbahn-Consulting in
Frankfurt, gute Verwertungschancen.

Die Schleifkottenbahn, eine GmbH, m?chte den Bahnbetrieb auf der Strecke wieder aufnehmen. Sie erhofft sich durch die
Messfahrten R?ckenwind f?r ihr Vorhaben.
Nach den Messger?ten sollen auch wieder G?ter ?ber die alten Gleise rollen. Bislang, so Friedrich-Wilhelm Kugel,
Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn, sitzt die Bahn noch im Bremserh?uschen.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU