Von R.Kahlke

Halver. Interesse, das Bahngel?nde zu entwickeln, haben sowohl die Stadt Halver als auch die Schleifkottenbahn. Das zeigte die Podiumskussion zu den Perspektiven der Bahn in Halver. Das Aktionsb?ndnis Volme-Agger-Bahn hatte Beteiligte und Experten in den Kulturbahnhof eingeladen, um ?ber M?glichkeiten zu informieren und verkrustete Strukturen aufzubrechen.
WDR-Redakteur Harald Knorn erwies sich dabei als souver?ner Moderator, der Stellungnahmen auf den Punkte bringen und Gemeinsamkeiten herausarbeiten konnte.

B?rgermeister Hans-J?rgen Kammenhuber machte deutlich, dass man zwar Bahnverkehr wolle, aber am Kulturbahnhof Schluss sein m?sse. Derzeit behinderten Bahn und Schleifkottenbahn die weitere Stadtentwicklung. Die Stadt werde sich auch weiterhin bem?hen, die f?r den Bahnverkehr entbehrlichen Fl?chen nutzen zu k?nnen. Er r?umte aber auch ein, dass eine L?sung des Dilemmas nur gemeinsam mit der Bahn erzielt werden k?nne. Kammenhuber: „Wir alle warten darauf, dass ein Wagen f?hrt.“
Stefan Heinrich, Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn, erinnerte an die Entwicklung des Unternehmens. Ohne die Initiative der Schleifkottenbahn g?be es keine Gleise mehr. Heinrich verwies auf b?rokratische Hemmnisse, warb um Unterst?tzung durch die Politik. Mit dieser „im R?cken w?re das eine oder andere zu bewegen.“ Die Schleifkottenbahn sei gespr?chsbereit.
Friedrich-Wilhelm Kugel, ebenfalls Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn, verwies auf neue Techniken, die effizient und dezentral einsetzbar seien. Man m?sse die „Hemmschuhe“ in Politik und Verwaltung ?berzeugen, jetzt etwas zu unternehmen, blieb er im Bahn-Bild. Kugel zeigte sich ?berzeugt, „dem Ziel nahe zu sein“.

Den Optimismus d?mpfte Hans-Peter Nie?en, Gesch?ftsf?hrer der Raillogic aus D?ren etwas. Das Unternehmen ber?t Bahn-Gesellschaften, bietet Bahn-Dienstleistungen an. Ohne ?ffentliche F?rderung, so sein Credo, sei ein wirtschaftlicher Betrieb kaum denkbar. Um Personenverkehr auf die Schiene zu bekommen, m?sse die Strecke im Verkehrsbedarfsplan ausgewiesen sein. Das k?nne Jahre dauern. Nie?en machte aber auch deutlich: G?terverkehr auf der Bahn hat eine gro?e Zukunft. Steigende Lkw-Kosten seien eine Chance f?r die Bahn. Das sich auch Personenverkehr auf der Schleifkottenbahn als Zubringer zur Volmetal-Bahn, die 2004 wieder rollen soll, lohnen k?nnte, machten Burkhard Dedy und Torsten Lux deutlich. Die Studenten der Raumplanung an der Uni Dortmund hatten eine Studie dazu erarbeitet (die WR berichtete). Vorteile der Bahn sehen sie in der k?rzeren Fahrtzeit auf der Strecke Halver-L?denscheid. Auch das zu erwartende Fahrgastangebot reiche aus. Die zu erwartende Wirtschaftlichkeit sei ?berdurchschnittlich. Torsten Lux machte Mut: „Wo man sich einig ist und Bedarf ist, ist politisch auch etwas zu machen.“ Dann k?nne auch der Ausbau im Bedarfsplan vorgezogen werden.

Raillogic-Chef Nie?en riet: „Geben sie die Strecke nicht auf. Wenn die Gleise erst weg sind, wird es schwierig.“
Moderator Harald Knorn erinnerte daran, dass „vor zehn Jahren auch niemand daran gedacht hat, dass jetzt alle mit Handy rumlaufen. . .“

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU