– Vision von neuen Techniken für den Bahnverkehr
– Hoffnung auf Zusch?sse für Forschungsprojekt

HALVER(dela) Die Bahnstrecke Halver als ideale Teststrecke für neue Antriebstechniken. Überlegungen der Schleifkottenbahn, die auf einer BUND-Veranstaltung im Kulturbahnhof (am 30.03.2006) vor umfangreichem Publikum diskutiert wurden.
Ob von der Region ein Impuls ausgeht ist zu allererst eine Frage des Geldes. Werner Turck, UWG-Vorsitzender und Unternehmer: „Lasst uns das bewegen. Mit Jammern und Meckern läßt sich nichts bewegen“.
Seit zehn Jahren arbeitet der Oberbrügger Unternehmer Friedrich Wilhelm Kugel an einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Die Deutsche Bahn AG plant, bis zu 30 Prozent der Bahnlinien stillzulegen. Bis zum Jahresende will das Unternehmen 3,9 Mrd. Euro einsparen. Es ist zu erwarten, dass davon auch der m?rkische Kreis betroffen sein wird. Nicht nur der Bund, sondern auch das Land NRW k?rzt die Mittel für die Bahn. Das ist der Hintergrund, vor dem das Vorhaben zu sehen ist. „Wie könnte etwas aussehen, das die Eisenbahn wettbewerbsfähiger macht, im Vergleich zu Auto und Flugzeug?“
Eine Antwort auf diese Frage gibt es auf jeden Fall im Kleinformat. Gemeint ist das Schienentaxi, das Kugel erstmals 1993 vorstellte. Zur Verwirklichung seiner Vision gründete er die Schleifkottenbahn. Die Testphase des Schienentaxis verlief erfolgreich. „Ein Modell wird nicht ernstgenommen“, so seine Erfahrung. Nun soll ein echter Zug auf die Schiene, um so die Forschung und Entwicklung voran zu treiben. „Die Bahnstrecke vor unserer Haust?r ist ein Kapital, das wir nutzen sollten“, warb er vor interessierten Bürgern, Ratsvertretern aller Fraktionen, Unternehmern und Wissenschaftlern der Fachhochschule Dortmund für sein Projekt. Die Linie zwischen Halver und Oberbrügge mit den vorhandenen Schienen, Kurven, Brücken, Tunnel und nicht zuletzt aufgrund der Topographie, sprich dem Gef?lle, ist ideal für den Test geeignet. Intelligente Kleinfahrzeuge, ausgestattet mit Radartechnik und Elektronik, wie sie heute in Autos der gehobenen Klasse bereits üblich ist, könnten nach Bedarf auch für Schienenfahrzeuge einsatzbereit sein. So k?nnten im morgendlichen Berufsverkehr mehrere kleine Einheiten hinter einander eingesetzt werden. Lokführer ist der Computer.
F?r Bürgermeister Eicker sind Zuschüsse von Bund, Land und EU der Schl?ssel für den Fortgang. „Was Herr Kugel anpackt, ist ein Forschungsprojekt“, so Eicker. „Der Bedarf ist sicherlich da, für mich ein verlockendes Projekt, für das es sich zu kämpfen lohnt.“
Vom Moment der Mittelbewilligung an wird mit einer Testphase von 1 1/2 bis 2 Jahren gerechnet. Die WR berichtet noch…

Quelle: WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU