– nächste Woche wird neue Bahnbrücke von Dortmund nach Oberbrügge transportiert
– hohe Achslast soll zukünftig wieder Kirmessonderfahrten nach Halver ermöglichen

Halver(mf) Die Schleifkottenbahn macht einen großen Schritt nach vorne. In dieser Woche laufen die Vorbereitungen für die Lagerung einer neuen Brücke direkt hinter dem Ortsausgang Oberbrügge. Diese soll nach dem Aufbau die Überquerung der Volme in Richtung Halver ermöglichen. Für die Zukunft bedeutet dies, dass die Schleifkottenbahn damit wieder ohne Einschränkungen von Halver nach Oberbrügge fahren kann. Zugleich könnten bereits im nächsten Jahr Sonderzüge zur Halveraner Kirmes eingesetzt werden.
„Es ist ein Meilenstein“, freut sich Stefan Heinrich, Geschäftsführer der Schleifkottenbahn, über den Coup. In Dortmund-Hörde unterwegs, fiel ihm vor einiger Zeit die Brücke ins Auge. Auf dem Gelände des ehemaligen Hoesch-Geländes verband sie Phoenix Ost und West miteinander. Hier wurde heißer Stahl transportiert. Und hier hat sie bereits die für Halver so wichtige hohe Achslast unter Beweis gestellt. Insgesamt 27 Tonnen. Heinrich: „Damit bestehen genügend Reserven.“
Im Gegensatz zur alten Brücke, die in den vergangenen Jahren so stark rostete, dass keine Züge mit höherer Achslast mehr die Volme überqueren konnten. Dies beendete nicht nur weitere Sonderfahrten von Oberbrügge nach Halver, sondern stellte auch ein Hemmnis für die Schleifkottenbahn dar, die hier eine Teststrecke für das Schienentaxi sowie das neuartige Container-Verladesystem besitzt.
Bevor die Züge aber über die neue Brücke rollen können, ist noch einiges zu tun: 22 Meter lang und vier Meter breit ist die Neuanschaffung – und 65 Tonnen schwer. Am Donnerstag nächster Woche wird der Stahlkoloss in Dortmund abgebaut. Zwei Tage später wird sie dann auf Tiefladern gepackt und ins Sauerland gefahren. Für Sonntagnacht wird die Ankunft in Oberbrügge erwartet. Am Montagmorgen gegen 7 Uhr soll die letzte Strecke bis zum neuen Standort überwunden werden.
Und damit dies überhaupt möglich ist, wird nahe der Bahnstrecke für einen festen Untergrund gesorgt. Etliche Tonnen Schotter sollen ein Steckenbleiben des Schwertransporters verhindern helfen. Zugleich muss hier auch ein 500-Tonnen-Kran Standfestigkeit erhalten. Mit dessen Hilfe werden dann die bis zu 22 Meter langen Teile erst einmal an die Seite gelegt. Der Austausch der Brücke soll erst später erfolgen. „Ob es in diesem Jahr möglich ist, wissen wir noch nicht. So weit sind wir noch nicht in den Planungen“, erklärt der Geschäftsführer der Schleifkottenbahn. Was mit der alten Brücke passieren soll, ist nahezu hingegen beschlossene Sache: „Es gibt Interessenten.“
Und diesen Verkaufserlös kann die Schleifkottenbahn auch direkt weiterleiten. Immerhin kostet alleine der Transport der Brücke rund 5000 Euro. Die Kosten für den Einbau der neuen Brücke kalkuliert Heinrich mit rund 15000 Euro.
Wie viel das Unternehmen Schleifkottenbahn hingegen für die Brücke bezahlen musste, will er nicht sagen. „Über den Kaufpreis haben wir Stillschweigen vereinbart.“ Zumindest habe man nun aber die „volle Befahrbarkeit“ der Strecke.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger