Oberbr?gge/Aachen (Br?) Wenn die Bahnstrecke von Halver nach Oberbr?gge irgendwann wieder er?ffnet wird, braucht es neben den
„kleinen Einheiten“ zur Personenbef?rderung nat?rlich auch M?glichkeiten zum G?tertransport.
Gerade, wenn man sich ehrgeizig Ziele setzt, schnellen Transport trotz Verladezeiten anbieten will, m?ssen die Z?ge
besonders beschaffen sein. Eine gro?e Lok verbietet sich da – zu kompliziert beim „Zusammenrangieren“ des Zuges. Doch der
„Markt“ arbeitet zur Zeit an neuen L?sungen. So auch die Aachener Waggonfabrik Talbot. Zu den Verantwortlichen hatte
Friedrich-Wilhelm Kugel Kontakte gekn?pft, als er sein „Bahntaxi“ vor einigen Jahren als Idee anbot.
Jetzt stellten die Entwickler Kugel und Gisela Wessel von der Arbeitsgemeinschaft „Schleifkottenbahn“ ihr neustes „Baby“ vor,
das die Aachener Waggonbauer gerade im Auftrag der DB fertig gebaut haben. „Talion“ hei?t die Maschineneinheit, die die
Macher als besonders umweltfreundliche Alternative zum „herk?mmlichen“ G?terzug sehen.
Eine zus?tzliche Lok braucht der „Talion“ nicht – liefe er nicht auf Schienen, man k?nnte ihn f?r einen Lastwagen halten –
mit riesiger Ladefl?che nat?rlich.
Was noch wie der F?hrerstand einer normalen Lok aussieht, birgt geh?rig Kraft. Vier Sechszylinder-Dieselmotoren bringen
insgesamt 1060 Kilowatt – oder 1440 PS – auf die Schiene, kr?ftig genug auch f?r gr??ere Steigungen. Die rund achtzig Meter
lange Ladefl?che (aus f?nf abtrennbaren Einheiten) kann Wechselbeh?lter, Boxen und sogar Container verschiedener Standards
aufnehmen – Somit ist die Zeit, da jedes Transportsystem einen eigenen G?terwagen ben?tigt, scheinbar vorbei.
Wesentliche Neuerung an diesem Transportsystem ist allerdings das automatische Kupplungssystem Z-AK. Es bietet zwei Vorteile:
durch automatisches Ankuppeln aller Versorgungsleitungen entf?llt aufwendiges Rangieren mit viel Personal, au?erdem verk?rzen
sich die „Zugbildungszeiten“ ? der Transport kann weit schneller auf der Schiene gehen als bei herk?mmlichen G?terz?gen.
Pilotprojekt in Halver?

Das Ideale auch f?r die Schleifkottenbahn. Gerd Dumjahn und Hans Tandetzki von der Firma Talbot bremsen ?bertriebene
Erwartungen ab. Zun?chst sind nur drei Prototypen des neuen Zuges gebaut – bis zur Serienreife dauert es also noch zwei bis
drei Jahre. Die Kosten f?r einen solchen Zug sind noch unklar, d?rften aber mehrere Millionen pro Einheit betragen. Die
St?ckzahl d?rfte mitentscheidend sein. Ob ein „Talion“ f?r einige Testphasen in Halver fahren k?nnte, dar?ber will das
Unternehmen noch keine Aussagen machen. „Das h?ngt von unserer Marketingstrategie ab.“ Dumjahn will aber nicht ausschlie?en,
das das Pilotprojekt auch in Halver realisiert werden k?nnte.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU