Am 25.Januar 2005 erfolgte die Unterzeichnung der Verträge zwischen Bahn und Stadt
Schriftlich ratifizierte Einigung über die Bahnflächen Halvers – Ein wichtiger Schritt für die weitere Stadtentwicklung neben dem verbleibenden Kleinstadtbahnhof
Drei in einem Boot… Am 25.01.2005 unterzeichneten Vertreter der Stadt Halver, der Schleifkottenbahn und eine Vertreterin der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) eine Vereinbarung über das innerstädtische und seinerzeitige Bahngelände der Deutschen Bahn.
Die Vereinbarung legt fest, welche Flächen für den Bahnbetrieb zukünftig notwendig bleiben und was für andere Zwecke, z.B. der Innenstadtentwicklung Halvers, zur Verfügung gestellt werden kann. Damit, so Bürgermeister Bernd Eicker, „haben wir jetzt ein heisses Eisen, das es zu schmieden gilt.“ Mit der Einigung über die Bahnhofs-/Innenstadtflächen besteht nun für alle Beteiligten Planungssicherheit. „Es geht jetzt gemeinsam voran“, freute sich Eicker. Die Jahre des Stillstands in der Grundstücksfrage seien für alle unergiebig gewesen. Es stünden Wege für neue Logistik-Konzepte offen, in der nun auch die Schiene nach Halver zukünftig wieder einbezogen werden könnte. Mit der erfolgten und von den drei Parteien unerzeichneten Vereinbarung kann die Stadt nunmehr Flächen, die nicht mehr für Bahnzwecke benötigt werden, für eigene Zwecke eigenverantwortlich überplanen.
Hierfür wie auch für angrenzendes privates Gelände (ehemaliger Baumarkt Lieder, Fichtenwald) soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Wünschenswert neben dem verbleibenden Bahngelände ist eine Wohnbebauung mit Einzelhandel. Bauamtsleiter Franz Helmut Engel wünscht sich überdies einen „Magneten“ am Bahngelände, um Publikumsverkehr in die Bahnhofsstrasse zu ziehen. Insgesamt geht es um eine Fläche von ca. 60.000qm (incl. der ‚Lieder-‚ u. Waldgrundstücke). 5.000qm bleiben davon weiterhin dem Bahnbereich vorbehalten. Werner Turck, der die Gespräche zwischen Stadt, BEG und Schleifkottenbahn moderiert hatte, freute sich, damit neben dem Erhalt vom Bahnanschluß Halvers auch „städtebaulich einen Schritt weitergekommen zu sein.“
In der folgenden Grafik werden die mit der schriftlichen Vereinbarung ratifizierten neuen Flächennutzungen deutlich: „Bahngelände Halver Lb“
Die grün gerahmte und somit zukünftig für Bahnnutzung erhalten bleibende Fläche stellt nach neuesten Erkenntnissen und entsprechend gefertigten Gutachten (Anfang 2004, siehe Presseseite) einen für die Größe der Stadt Halver angemessenen Umfang von Bahnanlagen dar, in der sowohl Personen(sonder)verkehr sowie auch angemessener Güterverkehr realisiert werden kann. Da Halver anders wie noch in den 60er Jahren heute kein Durchgangsbahnhof mehr ist (früher gings per Schiene noch über Anschlag auch nach Radevormwald und Wipperfürth), konnte die südliche Hälfte des gesamten Areals der Stadt zur Verfügung gestellt werden.
Jetzt gelte es, dem Menschen wieder „Lust zu machen, ins Zentrum zu gehen“. Die City sei künftig über das Bahngelände zu Fuss wie auch mit dem Auto zu erreichen. Damit, so Turck, „bekommen wir Leben in die Stadt“. Friedrich-Wilhelm Kugel, Geschäftsführer der Schleifkottenbahn, wies darauf hin, dass es diese Unterstützung nicht immer so gegeben habe. Hätte die private Bahngesellschaft Schleifkottenbahn seit 1995 (Einstellung des Güter/Gesamtverkehrs durch die Deutsche Bahn) nicht bereits dafür gesorgt, dass die Flächen damals gesichert worden wären, müssten jetzt erst langwierige Genehmigungsverfahren zu einer entsprechenden Neunutzung eingeleitet werden. Halver könne zur Muster-Zelle für Bahnentwicklung werden, prognostizierte Kugel selbstbewußt. Wenn das Land (neben dem angedachten zu reaktivierenden SPNV) auch den Güterverkehr auf der Volme-Bahn fördere, ergäben sich grosse Chancen. Halver könnte Stadt im Grünen bleiben – und zwar weiterhin mit Schienenanbindung an die Zentren Köln und Dortmund. Weiterhin bleibt so für die Stadt die Möglichkeit offen, zur jährlichen Straßenkirmes in Halver ihre Gäste von auswärts (z.B. Lüdenscheid) wieder umwelt- und parkplatzfreundlich in die durch Schausteller überaus belebte Innenstadt zu holen.
Barbara Eickelkamp, die BEG-Vertreterin (und somit Vertreterin des bisherigen Grundeigentümers Deutsche Bahn), freute sich über den Vertrag, der die Bahnflächen einer neuen Nutzung zuführt. Halver sei einer der wenigen Standorte mit einem privaten Bahnunternehmen. Zwischen den Beteiligten wurden bereits ‚verschiedene Hausaufgaben vereinbart‘. Die Verkehrsentwicklung, so Turck, spiele der Schleifkottenbahn in die Hände. Maut und zunehmender Strassenverkehr erfordert neue Konzepte. Für diese neuen Verkehrskonzepte streitet Kugel seit Jahren. Sie, so Kugel, könnten auch neue Arbeitsplätze in Halver schaffen. Mit der Vereinbarung soll sich am Bahngelände jetzt etwas bewegen. Die Stadt nebst Privatbahn konnten jetzt mit den Planungen beginnen:
Hier ein Beispiel der zukünftig möglichen Verkehrsführung, in der bereits auch der Bahnbetrieb (Ladestraße) enthalten ist: „Bahngelände Plan Vf“
Pressebericht 1 Westfälische Rundschau 26.01.2005
Pressebericht 2 Westfälische Rundschau 26.01.2005