Von R. Kahlke
Halver. D?mpfer f?r Dampflok-Fans. Aus der Fahrt im Nostalgie-Zug zum „Halveraner Herbst“ wird nichts.
Die Volme-Br?cke ist der Belastung durch eine Dampflok nicht gewachsen. Die Br?cke wurde f?r den Betrieb gesperrt. Allenfalls
ein leichter Triebwagen k?nnte das Bauwerk in Oberbr?gge passieren, erl?utert Stefan Heinrich von der Schleifkottenbahn AG.
Urspr?nglich sollte ein Zug ab Dortmund eingesetzt werden, der Besucher am 29. September zum „Halveraner Herbst“ bringt.
Attraktion dabei: die Dampflok. Jetzt bleibt f?r Besucher nur die eigene Anreise ?ber die Stra?e. Heinrich: „Ein Triebwagen
h?tte nicht die Attraktivit?t wie die Dampflok.“Zudem gebe es organisatorische Probleme, kurzfristig umzudisponieren.
Heinrich schlie?t jedoch nicht aus, da? zur Kirmes im kommenden Jahr wieder ein Zug nach Halver rollen k?nnte. Ein leichtes
Schienenfahrzeug zumindest. Die Br?cke mu? saniert werden. Durchrostungen m?ssen ges?ubert und mit Verst?rkungen ?bernietet
werden, meint Heinrich, der die Strecke mit der Schleifkottenbahn AG ?bernehmen m?chte. Heinrich legt Wert auf die Festellung,
da? die Absage der Dampfzug-Fahrt technische Gr?nde hat und offensichtlich nicht auf unternehmerische ?berlegungen der
Bahn AG zur?ckgeht.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Halver/L?denscheid. „Gro?er Bahnhof“ am Bahnhof in L?denscheid. Vertreter aus Politik und Verwaltung, aus Kommunen und Kreis,
warten auf den „ICE der Regionalbahnen“.
Auf dem Bahnsteig erinnert Landrat Klaus Tweer in einem Gru?wort daran, das der Pendelverkehr mit dem Superzug Symbolwirkung
haben soll. Die Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn wolle „ein Zeichen setzen, das die Bahnstrecke zwischen Halver und
L?denscheid noch lange nicht tot ist“. Mit der AG habe eine Gruppe Halveraner Unternehmer eine „beispielhafte Eigeninitiative
ergriffen, um die Bahnstrecke zu erhalten“.
Dem kleinr?umigen G?terverkehr solle langfristig der Personennahverkehr folgen, erl?uterte Tweer. Als Landrat wie als B?rger-
meister begr??te er diese Initiative von Wirtschaftsunternehmen. „Sie motiviert die B?rger, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen
und kreativ mitzugestalten.“ Gerade angesichts der problematischen ?ffentlichen Haushaltslage m??ten neue Wege der Partner-
schaft zwischen Unternehmen, Wissenschaftlern und B?rgern gefunden werden.
Das Gro?wort Tweers verla? seine Stellvertreterin Renate Weskamm die „so etwas eigentlich nicht macht. Aber „gr?ner“ kann
ich es auch nicht machen“, verriet sie augenzwinkernd vor der Abfahrt.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Von R. Kahlke
Halver. Der M?ll soll ab 1997 ?ber die Schiene zur M?llverbrennungsanlage (MVA) gebracht werden. Das ist die Variante, die
Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber bevorzugen w?rde.
Die Firma Edelhoff, sei aufgefordert worden, eine Kalkulation f?r den Transport auf der Stra?e und, alternativ, den
Schienentransport vorzulegen.
Kammenhuber im WR-Gespr?ch: „Der Transport auf der Schiene ist allemal sinnvoller, als Kolonnen t?glich ?ber die Autobahn
zu schicken.“ Hintergrund: ab 1997 werden die Volmegemeinden bei der Entsorgung der M?llverbrennungsanlage in Iserlohn
zugeordnet. Sie k?nnen dann nicht mehr direkt zur Deponie in L?denscheid-Kleinleifringhausen liefern.
In einem Gutachten hat der Kreis die Machbarkeit des Schienentransportes untersuchen lassen. Kammenhuber: „Der Gutachter
sagt im Wesentlichen, das dieser Transport technisch wie wirtschaftlich machbar ist.“ M?ll mit der Bahn zu verfrachten, sei
nicht wesentlich teurer. Ein Arbeitskreis soll die Dinge jetzt verfeinern und Anregungen geben.“ Auf Grundlage dieser
Expertise sollen dann neue Entscheidungen getroffen werden.
Gr??tes Problem ist offenbar der fehlende Bahnanschlu? in Iserlonn. Es gibt kein Gleis zur MVA. Der Gutachter, so Kammen-
huber, h?tte Kalthof als Haltepunkt vorgeschlagen. Von dort k?nnte der M?ll umgeladen und per Lkw zur MVA gebracht werden.
Das MSTS-System sei kompatibel, also austauschbar. Der Kombi-Einsatz bereite keine Probleme.
Sollte es zum Transport per Bahn kommen, pl?diert Kammenhuber daf?r, die Container auch in Halver statt in Br?gge zu verla-
den. Kammenhuber: „Wir m?ssen im Bahnhofsbereich einen geeigneten Platz finden.“ Das m?sse aber machbar sein, gibt sich der
Verwaltungschef optimistisch.
Kammenhuber: „Wir sind auf den Kreis angewiesen, das die Dinge in Iserlonn gekl?rt werden.“ Kalthof als ?bergangspunkt fest-
zulegen, bis zu dem die Kommunen den M?ll bringen m??ten, hielt Kammenhuber f?r w?nschenswert.
Erhalt der Strecke und einen Betreiber f?r den Transport zu finden, seien weitere Punkte, die gekl?rt werden m??ten, bevor
der Rat zu entscheiden habe.
Quelle: WR-Volme
Halver (iwo) – Wenn alles so klappt, wie es sich Stefan Heinrich und Friedrich Wilhelm Kugel vorstellen, dann wird zur Kirmes
wieder ein Zug ?ber die Schienen rollen. Von Halver nach L?denscheid und zur?ck: Nicht irgendein Zug, sondern ein Prototyp
eines supermodernen Triebwagens. Sein Name: „Talent“, Fassungsverm?gen: 100 Personen.
Die Idee war entstanden, als Friedrich Wilhelm Kugel auf der Messe in Leipzig einen Triebwagenhersteller aus Frankreich
kennenlernte. „?ber das Tochterunternehmen Talbot konnte, nicht zuletzt durch die Unterst?tzung von Landrat und B?rgermeister
Klaus Tweer trotz der gro?en Nachfrage aus ganz Europa erreicht werden, da? dieses j?ngste Produkt auch im M?rkischen Kreis
vorgestellt wird“, berichtet Stefan Heinrich.
Damit solle nicht nur den Politikern und „Drahtziehern“, sondern auch der Bev?lkerung die M?glichkeit gegeben werden, sich
selbst ein Bild von der Zukunft des Schienen-Personennahverkehrs (SPNV) zu machen.
Der Triebwagen mit Namen „Talent“ wird von Fachleuten als ICE der Regionalbahnen bezeichnet und ist der Prototyp einer neuen
Fahrzeug-Generation, der erst im M?rz dieses Jahres auf die Schiene ging.
Vorgespr?che mit Hermann Reitz wurden bez?glich der Abkl?rung des Fahrplanes, der personellen Besetzung des Triebwagens und
des Fahrkartenverkaufs schon gef?hrt; vom Vorsitzenden des B?rgervereins zur F?rderung des Schienenverkehrs (BFS) ist eine
Unterst?tzung in dieser Sache so gut wie versprochen. In der kommenden Woche soll alles unter Dach und Fach gebracht, sollen
die Einzelheiten auch mit der Bahn-AG er?rtert werden.
Vorgesehen ist am Freitagabend vor dem Start der Kirmes eine Schaufahrt mit Prominenten. Am Kirmessamstag und -sonntag soll
dann der ?bliche Pendelverkehr zwischen Halver und L?denscheid vonstattengehen: „Damit m?glichst viele Besucher ohne Auto und
Parkplatzsuche die Kirmesfreuden und auch das Eisenbahnfahren genie?en k?nnen.“
Aber nicht nur das. Mit Blick auf die im Kreis angestellten ?berlegungen, den M?lltransport nach Iserlohn auf die Schiene zu
verlegen, soll w?hrend der Kirmes auch noch demonstriert werden, wie einfach und mit wenig Technik ein Container vom Last-
wagen auf einen G?terwaggon, der f?r diese Aktion am Bahnhof stehen wird, zu verladen ist. „Eine unverbindliche Zusage vom
Entsorgungsunternehmen Edelhoff, bei diesem Vorhaben mitzumachen, haben wir, und wir hoffen, da? es auch zustande kommt.“
Wie bereits berichtet, sind Friedrich Wilhelm Kugel und Stefan Heinrich seit einiger Zeit um die Reaktivierung der Eisenbahn-
strecke Oberbr?gge-Halver bem?ht. In dieser Angelegenheit war Stefan Heinrich am Mittwoch in der Landeshauptstadt, um sich im
Verkehrsministerium „gr?nes Licht“ zu holen.
Schwierigkeiten gebe es diesbez?glich nicht, meint der Halveraner. Die drei wesentlichen Kriterien – pers?nliche Zuverl?s-
sigkeit, fachliche Kompetenz und finanzielle Leistungsf?higkeit – seien problemlos zu erf?llen. Ein Betriebsleiter vom Fach
sei auch schon vorhanden. Nun gelte es, einerseits die Verhandlungen mit der Bahn voranzutreiben und andererseits eine
Aktiengesellschat zu gr?nden.
Auf die Frage, wann mit dem Start des Schienenverkehrs zu rechnen sei, meinte Heinrich: „Bei allem Optimismus k?nnte im
dritten Quartal dieses Jahres mit dem G?terverkehr gestartet werden.“
Der moderne Triebwagen, der zur Kirmes nach Halver rollen wird, kostet in der Anschaffung nur etwa die H?lfte des z. Zt. auf
der Volmetalbahn eingesetzten Triebwagentyps. Die „Hauptaktion?re“ in Sachen Eisenbahn-Strecke Halver-Oberbr?gge, Kugel und
Heinrich, halten dies gerade im Hinblick auf die laufenden Regionalisierungsbem?hungen f?r den Personenverkehr auf dieser
Strecke besonders interessant.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
L?denscheid/Halver (bo) – Die Vielzahl der modularen Konzepte traten anfangs hinter der Klimaanlage zur?ck. Im L?denscheider
Bahnhof schien sie den Vertretern der Politik und des ?ffentlichen Lebens, die sich am Samstag zum Kennenlernen eines Zuges
eingefunden hatten (wir berichteten bereits kurz), zun?chst das Wichtigste zu sein. Doch dann entwickelte der „Talent“ sein
Talent und machte im Laufe der Fahrt nach Halver mit l?ngerem Zwischenstopp in Oberbr?gge noch auf seine anderen Vorz?ge
aufmerksam. Als da w?ren: an der Wand befestigte Sitze, die das Mehrzweckabteil kurzerhand zum Fahrradlager f?r den Wochen-
endausflug umfunktionieren, Niederflur f?r den bequemen Einstieg oder T?ren mit einer lichten Weite von 130 bis 190 Zenti-
metern.
Im Zielbahnhof Halver war die Begeisterung ungeteilt – ob beim CDU-Landtagsabgeordneten Bernd Schulte, bei der stellver-
tretenden Landr?tin Renate Weskamm, bei Halvers Stadtdirektor Hansj?rgen Kammenhuber oder dem Seelsorger der Katholischen
Kirchengemeinde Oberbr?gge, Pfarrer Johannes Thiemann. „Talent“ hatte ?berzeugt. Und die Arbeitsgemeinschaft Schleifkotten-
bahn und der B?rgerverein zur F?rderung des Schienenverkehrs (BFS) Pluspunkt in ihrem Bestreben gesammelt, die Bahnstrecke
zwischen Halver und Oberbr?gge zun?chst f?r den G?ter- und sp?ter f?r den Personenverkehr zu reaktivieren.
Der in einer kleinen Informationsbrosch?re ?ber die letzten 88 Jahre der Schleifkottenbahn verbreitete Optimismus der
Arbeitsgemeinschaft („Die n?chsten 88 Jahre beginnen mit dem Halveraner Kirmeswochenende“) schien Stefan Heinrich und
Friedrich-Wilhelm Kugel sowie Hermann Reitz vom BFS am Samstag nicht ?bertrieben. Der Leichtbau-Niederflur-Triebwagen aus der
?ltesten deutschen Waggonfabrik Talbot ?berzeugte als Alternative zum Auto im Regionalverkehr – nicht nur wegen der Klima-
anlage. Marketing-Sprecher Gunter Dwelk: „Auch im Nahverkehr hat der Kunde ICE-Standard verdient.“
„Talent“ ist der Prototyp einer neuen Generation von Triebwagenfamilie. Als ein- bis zu dreiteiliges Fahrzeug pa?t er sich
den Anforderungen der jeweiligen Strecke an und setzt mit seinen variablen Transportr?umen neue Ma?st?be f?r den Personen-
verkehr und die Logistik. Nach nur 19 Monaten Entwicklungszeit stellte die Firma Talbot ihren von Standard-Omnibusmotoren aus
der Gro?serie angetriebenen „Talent“ vor. Modulare Konzepte garantieren nach Angaben des Herstellers nicht nur einen kosten-
g?nstigen Anschaffungspreis, sondern auch hohe Wirtschaftlichkeit und Wartungsfreundlichkeit. Inzwischen hat das flexible
Fahrzeug aus dem bis vor einem Jahr als Familienunternehmen gef?hrten Aachener Werk schon etliche Interessenten gefunden,
wartet allerdings noch auf seinen Einsatz im regul?ren Regionalverkehr.
Zwischen zwei und drei Mio. Mark kostet der Wagen, mit dem die Teilnehmer der Pr?sentationsfahrt – eskortiert von etlichen
Fotografen entlang der Strecke von L?denscheid nach Halver und zur?ck – Bekanntschaft machen konnten. Vor der ?ffentlichkeit,
die den Prototyp der neuen Triebwagengeneration im Pendelverkehr zwischen Kirmes in Halver und Medardus-Markt in L?denscheid
erleben durfte. Hermann Reitz: „Die letzte Fahrt des BFS und hoffentlich die erste einer sp?teren Bahngesellschaft.“
Im 1910 in Betrieb genommenen Oberbr?gger Stellwerk, das der B?rgerverein zur F?rderung des Schienenverkehrs seit 1980 in
ein kleines Eisenbahnmuseum umwandelte, stellte Stadtdirektor Kammenhuber das Signal auf „Freie Fahrt nach Halver“, die dann
allerdings zweimal unterbrochen wurde. Fotow?nsche der Eisenbahnfreunde und ein hinter dem Tunnel in Schmidtsiepen auf dem
Gleis liegender kleiner Baumstamm sorgten f?r einen freiwilligen und unfreiwilligen Stopp. In Halver bot sich den Teilnehmern
der Jungfernfahrt des „Talent“ auf der Schleifkottenbahn die M?glichkeit, den Kulturbahnhof kennenzulernen.
Zukunft mit modernen Fahrzeugen
„Ich behaupte, das die neue Zweckbestimmung des ehemaligen Empfangsgeb?udes der Bahn in keiner Weise der Reaktivierung der
Strecke entgegensteht“, zeigte Stadtdirektor Kammenhuber offen Sympathie f?r die Pl?ne der Arbeitsgemeinschaft, machte aber
deutlich, das eine Einbeziehung des zum Leidwesen der Stadt noch gewerblich genutzten Bahngel?ndes im Anschlu? nicht mit dem
Entwicklungsziel der Stadt ?bereinstimmt.
„Der Haltepunkt m??te vorverlegt werden, und das ist m?glich.“ Der Tag jedenfalls habe gezeigt, da? mit einem modernen
Fahrzeug der Regionalverkehr Zukunft habe. Friedrich-Wilhelm Kugel und Stefan Heinrich von der Arbeitsgemeinschaft Schleif-
kottenbahn versprach der Verwaltungschef: „Im Rahmen meiner M?glichkeiten bin ich an Ihrer Seite.“
„Alles kann von unten nach oben wachsen“, war f?r Friedrich-Wilhelm Kugel das Pr?sentationswochenende der Beweis. Der Unter-
nehmer dankte der Firma Talbot, dem M?rkischen Kreis, der Stadt Halver, der Deutschen Bahn AG mit ihren Dienststellen in
Berlin, Frankfurt, Essen und Hagen und Bahnfreunden, die den Kulturbahnhof am Wochenende f?r eine kleine Ausstellung nutzten,
f?r ihre Unterst?tzung. Stefan Heinrich, Gesch?ftsf?hrer der Naturkost Heesfelder M?hle: „Unsere Vision ist, das der Schienen-
verkehr in der Region wirtschaftlich betreibbar ist, und wir sind guten Mutes, das wir unser Vorhaben umsetzen k?nnen.“
Renate Weskamm, stellvertretende Landr?tin, hofft, da? sich Friedrich-Wilhelm Kugels Pl?ne erf?llen. Sie hatte sich schon
vor Fahrtantritt in Vertretung von Landrat und B?rgermeister beim Verlesen des Gru?wortes von Klaus Tweer nicht als dessen
Erf?llungsgehilfin gef?hlt: „Gr?ner kann ich das auch nicht.“
Quelle: L?denscheider Nachrichten
Trotz deutlicher Temperaturvorteile im angenehm k?hlen Kulturbahnhof „tr?pfelte“ am vergangenen „Kirmes-Wochenende“ die
Besucherflut nur sehr sp?rlich zur Ausstellung „(Nicht nur) G?ter auf die Schienen“.
Von Katie Baldschun
Halver – Wenn drau?en bei schw?lwarmer Luft die meisten in den doppelt erfrischenden Schatten der Bierst?nde fliehen, ist es
im Kulturbahnhof angenehm k?hl. Doch trotz der sp?rbaren Temperaturvorteile – die „Besucherflut“ tr?pfelt recht sp?rlich vor
sich hin. Die Konkurrenz ist ja auch erdr?ckend: Gegen das auf Karrussel und am Pizzastand lockende Vergn?gen haben die
seri?seren Dinge im Bahnhofssaal einen schweren Stand. „(Nicht nur) G?ter auf die Schienen“ ist hier der – unausgesprochene –
Aufruf einer Ausstellung, die theoretisch das erkl?rt, was der „Talent“ auf den Gleisen vormacht: Regionaler Bahnverkehr ist
m?glich und n?tig.
Die Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn, der BUND, MVG und der Verkehrsclub Deutschland demonstrierten mit ihrer Aktion
an den beiden ersten Kirmestagen Einigkeit in diesem Punkt.
„Wir sind angenehm ?berrascht, wie viele Leute ?berhaupt kommen“, zieht Otto Degenhard vom BUND Halver am Samstag Nachmittag
ein erstes Zwischenfazit. Die Sto?zeiten sind dabei klar auszurechnen: Immer dann, wenn der neue Triebwagen im Halveraner
Bahnhof einl?uft oder gerade abf?hrt, verirren sich auch einige Passagiere zwischen die Stellw?nde. Doch die Verkn?pfung von
Theorie und Praxis gelingt nicht ganz.
Mit den Initiatoren verschiedenster Gruppierungen kann die Ausstellung zwar unterschiedliche Aspekte zum Thema Schienenver-
kehr zusammenbringen, die Pr?sentation hingegen lockt wahrscheinlich nur die wirklich Interessierten. Eine Graphik ?ber den
Stickstoffaussto? verschiedener Verkehrsmittel im Vergleich contra k?hles Bier – da wird der „Otto-Normal-Kirmesbesucher“
doch eher der Erfrischung den Vorzug geben.
Wer sich aber etwas eingehender mit den diversen Plakaten besch?ftigt, kann durchaus Interessantes erfahren. Die Deutsche
Bahn AG nutzt das Forum, neue Ideenkonzepte vorzustellen. Deren neuer ?kologiezweig, das Bahn-Umwelt-Programm schafft auch
Solidarit?t zu BUND und VCD. Vertreter der einzelnen Gruppierungen stehen am Samstag und Sonntag mit hilfreichen Erkl?rungen
zur Seite, Graphiken und Fotos erleichtern das Verst?ndnis. Indes – gegen die ?berzeugungskraft einer Probefahrt mit dem
neuen „Talent“ selbst ist schwer anzukommen.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Bahn und BUND informierten im Kulturbahnhof ?ber Sinn und Zweck des Schienenverkehrs
Konkurrenz der Fakten zu „k?hlen Blonden“ und Karussells
Halver (tie) Sommerliche Schw?le drau?en, angenehme Temperaturen im Kulturbahnhof. Trotzdem: Die Besucherschar h?lt sich in
Grenzen an den Informationsst?nden der Bahn AG, des BUND und des VCD.
Die Konkurrenz vom Karussell und Bierstand drau?en ist gro? f?r die Bahnexperten und Umweltsch?tzer drinnen. Sie wollten am
Rande des Pendelverkehrs im Superzug „Talent“ ?ber den ?ffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene informieren, deutlich
machen, was drau?en auf den Schienen gerade praktisch vorgef?hrt wird: Regionaler Bahnverkehr ist m?glich.
Die Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn, der BUND und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) demonstrieren mit ihrer Aktion an
den Kirmestagen Einigkeit in diesem Punkt.
„Wir sind angenehm ?berrascht, wie viele Leute ?berhaupt kommen“, zieht Otto Degenhard vom BUND Halver am Samstagnachmittag
ein erstes Zwischenfazit. Die Sto?zeiten sind dabei klar auszurechnen: Immer dann, wenn der neue Triebwagen im Halveraner
Bahnhof einl?uft oder gerade abf?hrt, kommen auch einige Passagiere zwischen die Stellw?nde. Doch die Verkn?pfung von Theorie
und Praxis gelingt nicht ganz.
Mit den Initiatoren verschiedenster Gruppierungen kann die Ausstellung zwar unterschiedliche Aspekte zum Thema Schienenver-
kehr zusammenbringen, die Pr?sentation hingegen lockt wahrscheinlich nur die wirklich Interessierten. Eine Graphik ?ber den
Stickstoffaussto? verschiedener Verkehrsmittel im Vergleich contra k?hles Bier – da wird der „Otto-Normal-Kirmesbesucher“
doch eher der Erfrischung den Vorzug geben.
Wer sich aber etwas eingehender mit den diversen Plakaten besch?ftigt, kann durchaus Interessantes erfahren. Die Deutsche
Bahn AG nutzt das Forum, neue Ideen vorzustellen. Deren neuer ?kologiezweig, das Bahn-Umwelt-Programm, schafft auch Soli-
darit?t zu BUND und VCD.
Vertreter der einzelnen Gruppen stehen am Samstag und Sonntag mit hilfreichen Erkl?rungen zur Seite, Graphiken und Fotos
erleichtern das Verst?ndnis. Indes – gegen die ?berzeugungskraft einer Probefahrt mit dem neuen „Talent“ selbst ist schwer
anzukommen. ‚
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
„Talent“ ein hochmoderner Triebwagen, pendelte am Wochenende zwischen L?denscheid und Halver. Der Initiative AG Schleif-
kottenbahn war es zu verdanken, das die Fahrt zustande kam, die ein Zeichen setzen wollte, das die Strecke zwischen Halver
und L?denscheid noch lange nicht tot ist. Langfristiges Ziel der AG ist die Reaktivierung des Personennahverkehrs.
Quelle: Lüdenscheider Nachrichten
L?denscheid (khm) – Mit Kind und Kegel per Bahn zum Kirmesplatz in Halver – das ist schon Tradition, weil’s dort kaum Park-
pl?tze gibt. M?glich machten es die Mitglieder der Schleifkottenbahn, die mit geliehenen Loks und Wagen die zum Teil still-
gelegte Strecke zur Kirmeszeit befuhren.
Am Wochenende konnten Politiker, Unternehmer und Bev?lkerung auf 14 Sonderfahrten den modernsten Triebzug der Welt testen.
„TALENT“ hei?t das Zauberding, kann mit Diesel, Gas oder elektrisch betrieben werden – modernste Neigetechnik ist vorgesehen.
Leichtbauweise bringt bis zu 50 % Energieeinsparung. 80 Personen haben Platz. Die modernen Sitze sind an den W?nden befestigt,
k?nnen hochgeklappt und verschoben werden. Das schafft Platz f?r Fahrr?der, Rollst?hle und Kinderwagen.
Renate Weskamm (42), gr?ne Vize-Landr?tin des M?rkischen Kreises: „M?glich, das der Zug tags?ber Personen bef?rdert, nachts
G?ter.“ Mit einem Bus-Dieselmotor soll der Triebzug ‚Talent‘ in naher Zukunft wieder t?glich Personen und G?ter kosteng?nstig nach
Halver bef?rdern.
Quelle: BILD-Zeitung
Von R. Kahlke
Halver. Der erste Eindruck: angenehme K?hle und Panoramablick. Ausfahrbare Tritte erleichtern am Bahnsteig in L?denscheid den
Einstieg in den Triebzug „Talent“. Mehr als 50 G?ste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Presse hat die Arbeitsgemein-
schaft (AG) Schleifkottenbahn aus Halver am Samstag zur Pr?sentationsfahrt eingeladen.
Bevor der „ICE des Regionalverkehrs“ den Pendelverkehr zwischen L?denscheid und Halver aufnahm, konnten sie sich ein Bild
von dem neuen Zug machen. Gro?e Fensterfl?chen, edle Wei?- und Graut?ne, ein blauer Zierstreifen und blaue Sitze. Unaufdring-
liche Eleganz verk?rpert der Zug der Firma Talbot aus Aachen.
Von au?en dem ICE-Triebkopf ?hnlich, mutet das Fahrzeug dennoch futuristisch an. Auf dem Weg nach Halver nutzen zahlreiche
Bahnfans neben den Gleisen die Gelegenheit zum Schnappschu?. F?r die mitreisenden Journalisten, Fernseh-Teams und Mitglieder
des B?rgervereins zur F?rderung des Schienenverkehrs (BFS) legt Zugf?hrer Dirk Wilkesmann in den Oberbr?gger Wiesen einen
Stopp ein. – Sie k?nnen den Zug in Fahrt filmen. Langsam rollte er an Dutzenden von Objektiven vorbei.
Als der Zug nahte, lie?en Hobbyg?rtner in Br?gge die Hacke fallen, sahen dem Triebwagen nach, als w?re es ein Fahrzeug vom
Mars. Die Passagiere blickten in G?rten auf die Gr?nschattierungen des Volmetals mit Wiesen und W?ldern. „Aus dieser Sicht“
kannte selbst Halvers Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber seinen Sprengel nicht wieder.
„Da k?nnen sie anst?ndig fegen“
Pastor Johannes Thiemann „ist jedes Jahr mit dem Zug zur Kirmes nach Halver gefahren.“
Das war f?r ihn „Ehrensache“. Weil diesmal der Stopp in Oberbr?gge entf?llt, ist Thiemann bei der Pr?sentation dabei – und
gleich voll des Lobes ?ber den Superzug: „Ein feines Ding“ Klimaanlage wie Anordnung der Sitze fanden gleicherma?en den Bei-
fall des Geistlichen. – Die Sitze sind an der Wand befestigt. Thiemann sah’s praktisch: „Da k?nnen sie wenigstens anst?ndig
fegen.“
„Hervorragend“ auch das Fazit von Bernd Schulte, Mitglied des Landtags. Der CDU-Politiker, der h?ufiger per Bahn zum Job
nach D?sseldorf reist, lobt beim Stopp am Stellwerk Oberbr?gge die gro?z?gige Ausstattung und Ger?umigkeit des „Talent“.
Auf der Br?cke ?ber die B 229 dr?ngeln sich die Fotografen, um High-Tech-Zug und altes Stellwerk-Museum aufs Bild zu
bekommen. Auf Wunsch f?hrt Zugf?hrer Dirk Wilkesmann ein paar Meter weiter in die Sonne, um Profis und Amateure
zufriedenzustellen.
Wilkesmann, Zugf?hrer bei einer Privatbahn, stellt am Wochenende den Talbot-Zug vor. Teil der Marketing-Strategie des
kleinen Unternehmens. Bisher steht nur der Prototyp auf den Schienen. Interessenten gebe es, meint Talbot-Mann G?nter Dwelk,
„aber noch keinen K?ufer.“ Die hofft das Unternehmen mit den Pr?sentationsfahrten ?berzeugen zu k?nnen.
Kultur und Fortschritt
Am Stellwerk agieren die BFS-Mitglieder, gerade noch Zugbegleiter, als Kellner. Unterm Sonnenschirm stehen Kanapees mit K?se
und ger?ucherter Forelle neben k?hlen Getr?nken. Im Akkord werden die Flaschen entkorkt. Schon bittet Friedrich-Wilhelm Kugel,
Mitglied der AG Schleifkottenbahn, ins Stellwerk, das dem BFS als Museum dient. Der Fahrplan soll eingehalten werden.
BFS-Vorstand Hermann Reitz skizziert die Geschichte des Bauwerks, erl?uterte die gegenseitig gesicherte Weichen- und Signal-
anlage. Dann legt sich Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber m?chtig ins Zeug, zieht den Stellhebel „A 2“ f?r das Signal nach
unten. Drau?en springt der rotwei?e Blechbalken auf „freie Fahrt“ f?r den „Talent“ nach Halver. – „Die letzte Kirmes-Fahrt des
BFS und hoffentlich die erste der Schleifkottenbahn“, kommentiert Reitz.
Gem?chlich geht es bergauf. Fotostopp hinter den Freizeitanlagen Oberbr?gge, durch den Tunnel, an der Herpine vorbei – erst-
mals nach einem Jahr steht wieder ein Personenzug in Halver – am Kulturbahnhof. Friedrich-Wilhelm Kugel schl?gt den Bogen:
„Wir brauchen beides: Kultur und technischen Fortschritt.
Quelle: Halveraner Rundschau