Schleifkottenbahn GmbH - Neue Impulse für den Schienenverkehr

Schleifkottenbahn nimmt DB-Angebot an

HALVER (bo) Die Schleifkottenbahn GmbH hat zugeschlagen und das neue Angebot der Deutschen Bahn AG angenommen. S?mtliche
Schienen und die Ladestra?e am Bahnhof geh?ren k?nftig ihr, wie Gesellschafter Friedrich-Wilhelm Kugel gestern best?tigte.
Die Stadt hat somit ihr Ziel nicht erreicht, das Unternehmen, das den Schienenverkehr nach Oberbr?gge reaktivieren m?chte,
vom Gel?nde zwischen Kulturbahnhof und S?dstra?e fernzuhalten. Links und rechts der Gleise st?nde noch Gel?nde zur
Verf?gung, so Kugel. Doch lassen sich st?dtebauliche Ziele verwirklichen, wenn die Schleifkottenbahn quasi in der Mitte
thront? F?r Friedrich-Wilhelm Kugel eine zweitrangige Frage. Er spricht von einer Blockadepolitik der Stadt, die das
Unternehmen, das immer nur den Eisenbahnverkehr und nie Immobilienspekulationen im Sinne gehabt habe, jetzt nur zus?tzlich
Geld koste. „Wir haben es jetzt sehr viel schwerer als 1995“, erinnerte Kugel an den Sanierungsstau bei der Br?cke. Er sei
vor f?nf Jahren noch nicht so teuer wie heute gewesen.

Den B?rgern versprach der Eisenbahn-Reaktivist in spe, mit den Aktivit?ten der Privatgesellschaft als Nachfolgerin der Bahn
leben zu k?nnen. „Unser Hauptziel ist jetzt, das Unternehmen dazu zu bringen, das es mittelfristig Gewinn macht.“ Der Poker
um Gel?nde und Gleise hatte sich deshalb so lange hingezogen, weil man sich ?ber die betriebsnotwendige Fl?che nicht einig
wurde. Sie sei, so Kugel, auch jetzt sehr, sehr knapp.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Container runter von der Straße / Verladung mit dem „System Kugel“ auch ohne große Terminals

HALVER – Wie aneinander gereihte Baukl?tze schweben die schweren Container ?ber dem Gleis. Der leere G?terzug schiebt sich
langsam unter die Beh?lter. Dann senkt sich der Container-Lift auf der vollen L?nge des Zuges im Halveraner Bahnhof.
Auf der Bahnmesse „Rail-tec“ in Dortmund rangiert der Oberbr?gger Unternehmer Friedrich-Wilhelm Kugel noch mit der
Spielzeugeisenbahn, um Messebesuchern an einem Modell seine neue Erfindung zu demonstrieren. Aber der Gesellschafter der
Schleifkottenbahn hat ein gr??eres Ziel: „Wir werden in Halver einen Prototypen f?r den Container-Lift bauen.“
Bei Kugels Lift handelt es sich um eine Hebevorrichtung, die Container auf mehreren Waggons gleichzeitig anhebt und in
Schwebeposition h?lt. Nach der Abfahrt des Zuges fahren Lastwagen auf die asphaltierten Gleise und nehmen die Container
auf – oder umgekehrt. „Auch in kleinen Bahnh?fen ohne gro?e Terminals lassen sich mit dem Lift Container verladen.“
Das „System Kugel“ soll den Containertransport per Lastwagen zum Umschlagbahnhof in Hagen ersetzen und die Stra?en entlasten.
„Aus Meinerzhagen werden t?glich rund 30 Container mit dem Lastwagen abtransportiert“, behauptet Kugel. Stefan Heinrich,
Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn GmbH, glaubt, dass die Erfindung seines Gesch?ftspartners andere Verladesysteme schl?gt.
„Der Container-Lift kostet nur ein Zehntel eines Container-Greifers“, so Heinrich mit Blick auf ein etwa 750000 Mark teures
Fahrzeug mit einem Greifarm. W?rde in Meinerzhagen statt in Halver der erste Containerlift gebaut, so Heinrich, dann werde
die Schleifkottenbahn dort als G?terdienstleister mit der Stra?e in Konkurrenz treten.
Halveraner Gleise scheiden als Versuchsfeld f?r den Container-Lift so lange aus, bis die Schleifkottenbahn das Bahngel?nde
gekauft hat. An Stelle der Container schweben jetzt die Verhandlungen.

Quelle: L?denscheider Nachrichten


Geht Bahngelände doch an Schleifkottenbahn

HALVER – Der Kampf um das Bahngel?nde scheint entschieden zu sein. Die Stadt Halver, die das Gel?nde gerne zur
st?dtebaulichen Entwicklung erstanden h?tte, muss ihre Pl?ne begraben. Vorerst. Die Deutsche Bahn AG hat ihren
Stillegungsantrag zur?ckgezogen und dem zweiten Interessenten, der Schleifkottenbahn GmbH, ein neues Angebot unterbreitet.
F?r Mitgesellschafter Stefan Heinrich, der das Angebot gestern frisch auf dem Tisch liegen hatte, keine allzu gro?e
?berraschung. „Wir hatten damit gerechnet, das die Deutsche Bahn AG ihren Antrag auf Stillegung beim Eisenbahnbundesamt
zur?ckzieht“, sagt Heinrich. Einen Grund daf?r sieht er darin, das die bisherigen Angebote wohl nicht so ganz den rechtlichen
Bestimmungen entsprochen haben“.
W?hrend bislang in den Verhandlungen zwischen Gleisen, Grund und Boden neben sowie unter den Schienen unterschieden wurde,
soll es jetzt um das Gesamte gehen. Ein bisheriger Streitpunkt sei jetzt auch ausger?umt:“Das neue Angebot umfasst nun
s?mtliche im Bahnhofsbereich vorhandenen Gleise“, gibt Heinrich Auskunft. Noch uneins seien sich jedoch beide Parteien ?ber
die Fl?che au?erhalb der Schienen.“Wir glauben, auf ein klein wenig mehr Fl?che Anspruch zu haben, als uns zugestanden wird“,
sagte Heinrich.

Vorerst m?sse jedoch das neue Angebot, das auch viel klarere Rahmenbedingungen enthalte, zusammen mit den anderen vier
Mitgesellschaftern genau gepr?ft und dann dar?ber entschieden werden. „Aber das so schnell wie m?glich.“ Denn die Erfahrung
hat die Schleifkottenbahn GmbH gelehrt, das die Bahn AG „viel Zeit braucht“. Sie setze selber zwar kurze Fristen, habe aber
bei ihrer Entscheidungsfindung einen langen Atem. Und nach diesen Erfahrungen – urspr?nglich war schon f?r Mitte 1998 mit
einem Vertragsabschlu? gerechnet worden – gibt sich Stefan Heinrich vorsichtig:
„Ein Jahr, vielleicht auch zwei Jahre, k?nnte es noch dauern.“ Er gibt sich aber nach wie vor optimistisch, das letztendlich
unterm Strich ein Ergebnis zustande kommt, mit dem ?beide Seiten gut leben k?nnen“. Auch hinsichtlich des Preises, bisher war
von 1,4 Millionen Mark die Rede, hofft Heinrich auf ein akzeptables Verhandlungsresultat.
Diese Wendung pa?t der Schleifkottenbahn gut ins Konzept. Hat doch gerade Mitgesellschafter Friedrich-Wilhelm Kugel einen
neuen Container-Lift f?r das Verladen vom Waggon auf den Lkw entworfen und vorgestellt – wir berichten noch.
„Wir gehen davon aus, das der Prototyp in Meinerzhagen gebaut wird und gute Chancen hat, auch in Halver installiert zu
werden.“

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Bürgermeister: Nimmt Schleifkottenbahn Angebot der Bahn AG an, wird die Entwicklung gestoppt

HALVER – Der Stadt Halver bleibt in Sachen Bahngel?nde wieder einmal nur das Abwarten. H?tte die Deutsche Bahn AG wegen der
Strecke Halver-Oberbr?gge der Schleifkottenbahn GmbH kein neues ?bergabeangebot unterbreitet und die Fl?che entwidmet, h?tte
f?r Halver die Chance bestanden, das Gel?nde westlich des Bahnhofs zu erwerben und f?r st?dtebauliche Ma?nahmen zu nutzen.
Nun hat aber die Bahn AG der Schleifkottenbahn ein neues Angebot ?ber den gesamten Gleisk?rper Unterbreitet – siehe Bericht
an anderer Stelle.
„Eine Entwidmung w?re die Voraussetzung f?r unsere Planungshoheit gewesen, dann h?tten wir einen Bebauungsplan aufstellen
k?nnen“, erkl?rte B?rgermeister Hansj?rgen Kammenhuber auf unsere Nachfrage. Die Stadt Halver sei nun einmal mehr in der
Situation, die Dinge abwarten zu m?ssen.
„Jetzt kommt es darauf an, ob die Schleifkottenbahn das Angebot annimmt oder nicht.“ K?me ein Vertrag zwischen der Bahn AG
und der Schleifkottenbahn nicht zustande, k?nnte die Bahn AG den Stilllegungsantrag wieder aufleben lassen, malt der
B?rgermeister ein f?r st?dtische Pl?ne positives Bild. Komme er aber jetzt doch zustande, „wird die Entwicklung in diesem
Bereich gestoppt, wird auch das Problem der ehemaligen Lieder-Baumarkt-Halle nicht gel?st, dann geht dort eigentlich gar
nichts mehr weiter“, f?rchtet der B?rgermeister“.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Von der Bahn kostengünstig auf den LKW / Lüdenscheider entwickelte neues System

L?denscheid.(rk) Von der Bahn auf den Lkw: Der „Container-Lift System Kugel“ soll einen kosteng?nstigen Umschlag von der
Schiene auf die Stra?e erm?glichen.
Friedrich-Wilhelm Kugel, L?denscheider Firmeninhaber und Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn in Halver, hat das System
entwickelt. Bislang existiert nur ein Modell. Die erste Anlage k?nnte an der Bahnstrecke Br?gge-Gummersbach bei Meinerzhagen
entstehen.
Der „Container-Lift“ wird auf der ?rail-tec“ in Dortmund, einer Messe f?r Bahntechnik, einer gr??eren ?ffentlichkeit
vorgestellt. Bei dem Kugel-Prinzip wird der Container durch Lifte neben den Gleisen vom Waggon gehievt, gerade soweit, das
der Waggon weggezogen werden kann. Dann kann ein Lkw unter den Container fahren und ihn ?bernehmen. W?hrend Container-
Umschlagbahnh?fe in den Zentren liegen und der weitere Transport von dort aus per Lkw erfolge,“k?nnen wir mit unserem System
den Transport bis zu kleinen Ortschaften, die ?ber Schienenanschlu? verf?gen, per Bahn erledigen“, sieht Kugel Vorteile.
Geringe Kosten, wenig L?rm und Energieeinsparung macht Kugel als Pluspunkte f?r das System aus, das er sich hat sch?tzen
lassen.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Halveraner „Schleifkottenbahn“ organisierte Fahrt auf der Volme-Agger-Strecke – Hindernisse !

Halver. Der rote VT-Schienenbus rattert ?ber die Gleise. Die Scheiben sind beschlagen. Wieder verringert das Fahr zeug die Geschwingigkeit oder bleibt unplanm??ig stehen. Doch nicht der Verbrennungstriebwagen (VT) macht schlapp, sondern unvorhergesehene Hindernisse auf der Trasse verz?gern die Fahrt.
Ein deutliches Zeichen, das die Volme-Agger-Bahn schon seit l?ngerer Zeit nicht mehr genutzt wird, genauer seit Mai 1986. Seinerzeit stellte die Deutsche Bahn mit Ende des Winterfahrplans 1985/86 den Schienenpersonenverkehr auf der Strecke Br?gge-
Gummersbach ein. Nach ?ber 90 Jahren gab es keine Direktanbindung nach K?ln beziehungsweise Dortmund mehr.

Doch das Aktionsb?ndnis Volme-Agger-Bahn und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) wollen das ?ndern, den „Dornr?schenschlaf“
endlich beenden. Friedrich-Wilhelm Kugel, Gesch?ftsf?hrer der Halveraner „Schleifkottenbahn“ organisierte jetzt eine Fahrt
von Dieringhausen ?ber Gummersbach, Marienheide, Meinerzhagen, Kierspe, Oberbr?gge nach Br?gge.
Der Schienenbus der Eisenbahngesellschaft im Bergischen und M?rkischen Raum (EBM) war f?r die Fahrt L?denscheid- Rummenohl-
L?denscheid ?ber Schalksm?hle gechartert worden. Davor stand jedoch eine ?berf?hrung aus Dieringhausen an. Nicht ohne
Probleme, wie sich schnell zeigte.

„Es rechnet niemand damit, das hier ein Zug kommt, doch in Zukunft sollte man h?ufiger damit rechnen,“ erkl?rte Achim Walder,
VCD-Sprecher des Landesverbandes NRW, ?berzeugt. Normalerweise sei die Bahn verpflichtet, f?r eine problemlose Befahrbarkeit
der Strecke zu sorgen. „Doch die sagen, die Strecke wird sowieso nicht befahren. Wir werden daher keine Beschwerde einlegen,
weil sie ansonsten argumentieren: Wir schlie?en die Strecke ganz,“schildert Friedrich Wilhelm Kugel die Situation.
Doch das Unbehagen ?ber die schlecht befahrbare Strecke war sp?rbar. Die Vermutung, es mit einer Abenteuer- und Erlebnistour
zu tun zu haben, best?tigte sich – leider. So fassten alle bei der „Trimm-Dich-Fahrt“ kr?ftig zu, wenn wieder einmal ein gro?er
Ast den Weg versperrte oder ein gro?er Schneehaufen von den Gleisen ger?umt werden mu?te. Entsprechend war auch die
einst?ndige Versp?tung zu erkl?ren.

Normalerweise sind f?r die Strecke Gummersbach-Br?gge 90 Minuten veranschlagt. „Ein Sonderfahrplan nur f?r diesen einen Tag
musste erstellt werden mit exakten Fahrzeiten,“ erkl?rte Heribert Bickenbach, ehemaliger Fahrdienstleiter der Bundesbahn.
Er kennt die Volmetal-Bahn wie seine Westentasche und berichtete in Marienheide von einer zweiten Spur, die nach Wipperf?rth
abzweigte. Von dort gab es eine Verbindung ?ber Anschlag nach Halver. „Doch die ist in der Landschaft gar nicht mehr zu sehen,
weil sie als erstes bereits ind 60er Jahren abgebaut wurde,“ erinnert sich Heribert Bickenbach.

Die Strecke von Gummersbach nach Meinerzhagen ist g?nzlich unbefahren. Von Meinerzhagen nach Br?gge gibt es -immer noch-
G?terverkehr. Der erste G?terzug zwischen Br?gge und Oberbr?gge fuhr bereits 1891. Den Schienenbus bewegte Triebfahrzeugf?hrer
Helmut Hartge auf diesem Abschnitt mit einer Geschwindigkeit von rund 30 Stundenkilometern.
Das Modellprojekt mit der Wiederbelebung des Bahnverkehrs soll nach Vorstellungen des Aktionsb?ndnisses zun?chst als eine
Touristenroute genutzt werden, beispielsweise f?r Fahrten zu Weihnachts- oder Jahrm?rkten. „Dies soll erst einmal
Aufmerksamkeit erzeugen,“ berichtet Achim Walder von den Pl?nen.
Einen ersten Schritt in diese Richtung hat die Halveraner „Schleifkottenbahn“ bereits gemacht. Sie hat die Bahnsteige in
Eigeninitiative in Gr?nenbaum und Bollwerk mit Schotter neu hergerichtet.
Schritt f?r Schritt ist die Devise des Aktionsb?ndnisses Volme-Agger-Bahn, um dem sauerl?ndischen Bahnnetz wieder mehr Leben
einzuhauchen.

Quelle: Katrin Wolff / WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Schleifkottenbahn hält an Plan fest / Heinrich: Gegen Stillegung vor Gericht ziehen

Halver (rk) Die Schleifkottenbahn GmbH will mit rechtlichen Schritten gegen das Eisenbahnbundesamt vorgehen, falls dieses der Stillegung der Strecke Oberbr?gge-Halver zustimmt. Das k?ndigte Stefan Heinrich, Gesch?ftsf?hrer der Schleifkottenbahn, in einem Schreiben an die Stadt Halver an. Er bezieht sich dabei auf eine Mitteilung der DB Netz AG. Die hatte am 13. Oktober mitgeteilt, das die ?bernahme-Verhandlungen f?r die Strecke mit der Schleifkottenbahn gescheitert seien. Die DB Netz AG werde
nunmehr die Stillegung der Strecke beantragen.
B?rgermeister Hans-J?rgen Kammenhuber hatte sich bereits zu Beginn des Jahres f?r eine Stillegung ausgesprochen. Die Stadt m?chte das Bahngel?nde einer st?dtebaulichen Nutzung zuf?hren (Wohnbebauung). Gleichzeitig wurde jedoch betont, man sei am Bahnbetrieb interessiert, wenn dieser auf H?he des Bahnhofsgb?udes Halver bereits ende.
Die Schleifkottenbahn wirft der Bahn AG vor, die Verhandlungen einseitig f?r beendet erkl?rt zu haben. Man sei nach wie vor zur ?bernahme der Strecke bereit und in der Lage. Trotz formaler, inhaltlicher und rechtlicher M?ngel h?tte die Schleifkottenbahn das Angebot der DB Netz AG akzeptiert. Nach Ansicht von Heinrich verl?sst die Bahn mit dem Stillegungsantrag den „rechtlichen Rahmen“, den das Eisenbahngesetz vorsehe. Die Schleifkottenbahn erwartet daher, das das Eisenbahnbundesamt
der Stillegung widerspricht. Ansonsten werde die Schleifkottenbahn Rechtsmittel einlegen.Heinrich: Streit kostet Arbeitspl?tze. Das „rechtswidrige Vorgehen der Bahn“, so Heinrich, habe unmittelbare Folgen:

  • mindestens drei Vollzeitarbeitspl?tze werden nicht eingerichtet
  • Investitionen, die ?berwiegend der heimischen Wirtschaft zugute k?men, k?nnten nicht get?tigt werden
  • die Verkehrsbelastung durch Lkw nehme weiter zu.

Die Verantwortung f?r diese Verz?gerungen l?gen allein bei der Bahn, betont Heinrich.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Neues Aktionsbündnis fordert die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Volme-Agger-Bahn

Von Wolfgang Teipel

Meinerzhagen. In 35 Minuten von Gummersbach bis Br?gge: Was technisch m?glich w?re, bleibt zun?chst noch ein Traum. Auch
Vision?re wie Friedrich-Wilhelm Kugel von der Schleifkottenbahn GmbH scheitern an der Realit?t. Der Privat-Bahner fuhr auf
dem Weg nach L?denscheid schon auf dem ersten Streckenabschnitt zwischen Gummersbach und Meinerzhagen 60 Minuten Versp?tung
ein.
Kugel ?berf?hrte mit den beiden Lokf?hrern Heinz-Dieter und Helmut Hardge am Freitag einen alten Triebwagen der Bahn f?r eine
private Fahrt. Das Aktionsb?ndnis Agger-Volme-Bahn, das sich k?rzlich zusammengeschlossen hat, nutzte mit Kugel die Tour, um
die Werbetrommel f?r die Reaktivierung des Schienenverkehrs zwischen Gummersbach und Br?gge zu schlagen. Mit dem
Streckenzustand zwischen der oberbergischen Kreisstadt und Meinerzhagen, auf der seit 1986 keine Z?ge mehr rollen, ist kein
Staat zu machen. B?ume mu?ten von den Schienen gezogen werden. Berge von Schneeresten, die weggeschaufelt werden mu?ten,
sorgten f?r zus?tzliche Unterbrechungen.
?rger ?ber die Schlamperei der Bahn

Die Verz?gerungen h?uften sich zu einer satten Versp?tung. „Eine Unversch?mtheit“, schimpften die beiden Lokf?hrer.
„Eigentlich sollten wir den Vertrag an die Bahn zur?ckgeben. Die Strecke ist nicht befahrbar.“ Auch Kugel war sauer.
Schlie?lich berappt er eine kr?ftige Geb?hr f?r die Benutzung der Trasse an die Bahn. Und dann solch eine Schlamperei. Ein
ehemaliger Fahrdienstleiter, der zusammen mit Achim Walder vom Landesvorstand des Verkehrsclub Deutschland die Tour im roten
Triebwagen begleitete, grollte: „Ich kenne kein Land, das seine Bahn so systematisch hat verkommen lassen.“ –
Von seinen Traum r?ckt das Aktionsb?ndnis aber nicht ab. Es will wieder Personenverkehr auf den Gleisen zwischen Br?gge und
Gummersbach. Diesen Traum hat auch der Meinerzhagener SPD-Landtagsabgeordnete Gerd Wirth. Er arbeitet seit Jahren an der
Reaktivierung der Strecke.
Inzwischen z?hlen die 32,3 Kilometer Bahnverbindung zum vordringlichen Bedarf in der Landesplanung. Die Chancen, das das
Projekt als Modellstrecke bezuschu?t werden k?nnte, stehen nicht schlecht. Gerd Wirth: „Schlie?lich wird hier unter anderem
eine einzigartige Netzl?cke geschlossen.“
Das sieht auch das Aktionsb?ndnis so. Auf der Achse Br?gge-Gummersbach, kritisiert Achim Walder vom VCD-Landesvorstand, gebe
es kein durchgehendes und regelm??iges ?PNV-Angebot. „Statt mit dem Bus, sofern er f?hrt, eine bis drei Stunden unterwegs zu
sein“, sagte er,“brauchte die Bahn zwischen Br?gge und Gummersbach rund 35 Minuten.“ Deshalb fordere das Aktionsb?ndnis, zu
dem auch der VCD z?hlt, die Wiedereinrichtung.
Politik mu? die Schiene wollen.

Gutachter erwarten 4500 Fahrg?ste pro Tag auf dieser Strecke. „Diese Nachfrage rechtfertigt die Reaktiverung.“ Zudem lasse
sich, erl?uterte Walder am Freitag, ein Fahrplankonzept mit guten Anschl?ssen und rationellem Betrieb umsetzen. Die Kosten
seien mit Linien, die sich im Betrieb befinden, vergleichbar. Sein Appell geht an die Politik im M?rkischen und Oberbergischen
Kreis: „Sie mu? zeigen, das die Volme-Agger-Bahn gewollt ist. Sonst flie?en die Mittel woanders hin. Die Konkurrenz ist gro?.“

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


„Probefahrt“ auf der Strecke Dieringhausen-Meinerzhagen-Brügge / Werbung für die Reaktivierung

M?RKISCHER KREIS (kh) Es ruckelt, mal mehr, mal weniger. Dieselgeruch erf?llt das Abteil. Die Maschinen dr?hnen und immer
wieder ert?nt ein lautes Puffen.
Seit Anfang der 70er Jahre wird der Triebwagen nicht mehr im Personenverkehr der Bahn eingesetzt. Seit 1986 wird auf der
Strecke Gummersbach-Meinerzhagen-Br?gge niemand mehr bef?rdert. Gestern wurden beide sozusagen wiederbelebt. Ein gro?es St?ck
Nostalgie, das dank Organisator Friedrich-Wilhelm-Kugel aus Kierspe in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD)
und dem Aktionsb?ndnis Volme-Agger-Bahn wahrgemacht werden konnte.
Nicht zuletzt um zu beweisen, das die Route befahrbar und ohne gewaltigen finanziellen Aufwand zumindest f?r den Freizeit-
und G?terverkehr nutzbar ist.
So manchem ICE-F?hrer h?tte das Herz beim Anblick der Innenausstattung des Triebwagens h?her geschlagen. Kein Plastik,
keine computergesteuerte Technik. Helles Buchenholz lugt zwischen den vielen Kn?pfen aus dem Armaturenbrett hervor, die Sitze
sind aus gr?nem Leder und auch sonst m?ssen die beiden Triebwagenf?hrer, Heinz-Dieter und Helmut Hardge, richtig Hand anlegen.
Kn?pfe dr?cken, Schalter drehen und sogar die Schranken in Kotthausen und Bollwerk werden mit M?nnerkraft hinunter gekurbelt.
Etwas Besonderes stellt die Fahrt jedoch nicht dar. „Das ist so wie fr?her“, erkl?ren Beide einstimmig. Mit 60
Stundenkilometern rattert der kleine Zug durch die oberbergischen und m?rkischen W?lder. Das ein oder andere Mal wird es
dennoch richtig abenteuerlich: Schnee, Matsch und ?ste versperrten immer wieder die Weiterfahrt. So hei?t es mehrere Male
anhalten, schaufeln und ?ste beseitigen.

Die Frage, ob die Reaktivierung der Volme-Agger-Bahn m?glich und auch sinnvoll ist, wurde in einem umfangreichen Gutachten
im Auftrag des Oberbergischen und M?rkischen Kreises sowie des Landes untersucht. Die Gutachter kamen zu dem Ergebnis, das die
zu erwartende Nachfrage von 4500 Fahrg?sten pro Tag die Reaktivierung rechtfertigt. Die Kosten f?r die Wiederinbetriebnahme
werden auf 45 Millionen Mark gesch?tzt. Auf den ersten Blick eine hohe Summe, doch letztlich nicht mehr als sonst f?r den
Ausbau l?ngerer Stra?en ausgegeben wird. Gedeckt werden sollen die Kosten weitgehend mit Mitteln des Landes sowie durch
Eigenkapital des Streckenbesitzers, rechnet der VCD vor.
Vorraussetzung daf?r ist allerdings, das die landschaftlich reizvolle Strecke im Jahr 2000 in den zuk?nftigen Ausbauplan des
Landes aufgenommen wird. Erst dann besteht die Chance, das Projekt zu verwirklichen.

Quelle: L?denscheider Nachrichten


Beim Stillegungsbeschluss wird juristischer Weg beschritten / Bahn AG stellte erneuten Stillegungsantrag

Halver.(kam) Die Schleifkottenbahn ist optimistisch, das das Eisenbahnbundesamt einer Stillegung der Bahnstrecke Oberbr?gge-
Halver nicht zustimmen wird.
Das erkl?rte gestern Sprecher Stefan Heinrich auf Anfrage der Westf?lischen Rundschau.
Hintergrund: die Deutsche Bahn AG hat einen erneuten Antrag auf Streckenstillegung gestellt. Informiert wurden dar?ber u.a.
die Stadt Halver, die SIHK, der B?rgerverein zur F?rderung des Schienenverkehrs und die Firma Speckmann – nicht aber die
Schleifkottenbahn.
Grund f?r den erneuten Antrag zur Stillegung: Die Verhandlungen mit der Schleifkottenhahn zur ?bernahme der Strecke seien
erfolglos geblieben.
Man habe ein Angebot der Bahn im Fr?hjahr trotz M?ngel angenommen, betont Stefan Heinrich. Es sei aber nicht umsetzbar
gewesen. Daraufhin sei ein neues Angebot gekommen, exakt das gleiche wie im Fr?hjahr. „Und das haben wir erneut angenommen,
aber es war nat?rlich wieder nicht umsetzbar“ betont der Schleifkottenbahn-Sprecher.
Inzwischen habe die Schleifkottenbahn Verbindung zum Eisenbahnbundesamt aufgenommen.
Sollte diese Beh?rde entgegen der ?berzeugung der Schleifkottenbahn dem Stillegungsantrag stattgeben, dann wird der
juristische Weg beschritten.
Stefan Heinrich: „Dann haben wir endlich einen definitiven Beschlu? und k?nnen dagegen klagen. Wir sehen dem gelassen
entgegen.“

Und auch weitere Schritte der Schleifkottenbahn gegen die Bahn AG werden unternommen. Das heimische Unternehmen hat Kontakt
zu den Kartellbeh?rden aufgenommen. Die n?mlich unterstellen der Bahn AG, ?berh?hte Trassenpreise zu fordern. Heinrich: „Auch
da haben wir gute Karten.“
„Die Bahn AG hat uns mitgeteilt, das die Verhandlugen mit der Schleifkottenbahn offensichtlich gescheitert sind“, best?tigte
B?rgermeister Hanns-J?rgen Kammenhuber gestern ein entsprechendes Fax.
Und er bedauert: „Die Vertragspartner kommen einfach nicht zusammen.“
Stimmt das Eisenbahnbundesamt der Streckenstillegung zu, komme der zweite Schritt, die Entwidmung des Bahngel?ndes durch die
Deutsche Bahn Immobilien. Erst nach der Entwidmung habe die Stadt Planungshoheit ?ber das dann ehemalige Bahngel?nde.
Hans-J?rgen Kammenhuber betonte im Gespr?ch mit der Westf?lischen Rundschau noch einmal, wie wichtig das Gel?nde westlich
des Kulturbahnhofes sei. Einzelhandelsbetriebe seien interessiert, sich dort anzusiedeln. Es gebe bereits konkrete Anfragen.
Mit den bereits gek?ndigten Firmen Metall AG und Speckmann habe die Bahn bereits einen Zeitplan zum R?ckzug vom Bahngel?nde
ausgearbeitet.
Der B?rgermeister:“Das passiert noch im Jahr 2000.“ Das sei wichtig f?r die Anlieger, weil sie seit vielen Jahren durch die
Firmen bel?stigt und in der Wohnqualit?t beeintr?chtigt w?rden.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU