HALVER(det) Einigerma?en ?berrascht zeigte man sich gestern auf Seiten der Schleifkottenbahn GmbH ?ber das Vorhaben der
Deutschen Bahn AG, erneut die Stillegung der Strecke zwischen Halver und Oberbr?gge beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zu
beantragen; Denn nach Ansicht von Stefan Heinrich, Gesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH, ist dies rechtswidrig. Denn der
auch von der DB Netz AG in ihrer Mitteilung (wir berichteten) zitierte Paragraph 11 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG)
sage aus, so Heinrich, das eine Eisenbahninfrastruktur zu ?blichen Bedingungen abgegeben werden soll.
Nicht ?blich sei aber das Angebot der Deutschen Bahn – das der Schleifkottenbahn im Mai ‚vorgelegt wurde – in dem ein Teil
der Fl?chen (das Halveraner Bahnhofsgel?nde) vermietet werden soll. Wie der Schleifkottenbahn-Gesellschafter weiter erkl?rte,
sei es auch nicht umsetzbar, einen Teil der Fl?chen zu verkaufen und einen anderen zu vermieten. Auf diese M?ngel im „Mai-
Angebot“ habe man die DB AG aufmerksam gemacht, erkl?rte Heinrich gegen?ber Zeitung weiter.
Daraufhin habe die Deutsche Bahn ein „neues“ Angebot vorgelegt, das im August bei der Schleifkottenbahn einging. „Es ist
aber – im Wortlaut – das gleiche gewesen wie das Angebot vom Mai“, betonte Stefan Heinrich, der das Angebot f?r rechtlich
unzul?ssig h?lt. Das erneute Vorhaben der DB AG, eine Stillegung der Strecke zu beantragen, sei zudem ?rgerlich, weil es
wieder eine Zeitverz?gerung bedeute.
Denn nach wie vor „k?nnen und wollen wir die Eisenbahnstrecke betreiben“, betonte der Gesellschafter. Letztlich zeigt man
sich auf Seiten der Schleifkottenbahn GmbH aber zuversichtlich, das das Ziel, die ?bernahme der Strecke zwischen Oberbr?gge
und Halver, erreicht wird. Denn mittlerweile hat man auch andere vorbereitende Ma?nahmen au?erhalb der Verhandlungen mit der
Deutschen Bahn AG ergriffen. Dazu z?hle beispielsweise auch, das die Schleifkottenbahn aufgrund des Substanzverlustes – wegen
der langwierigen Verhandlungen – Schadensersatzanspr?che an die DB richtet.
Jetzt h?nge alles vom Eisenbahn-Bundesamt ab: Wenn das EBA den Antrag auf StillegUng ablehnt, m?sse die Deutsche Bahn ein
neues Angebot unterbreiten. Genehmigt das Amt die Stillegung, so erkl?rte Stefan Heinrich, werde man juristische Schritte
dagegen einleiten. Einziges Manko: Die Entscheidung des Eisenbahn-Bundesamtes kann Wochen oder aber auch Monate auf sich
warten lassen. Die Schleifkottenbahn ist zuversichtlich, das ihre Waggons einmal auf der Strecke rollen werden.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Von R. Kahlke
Halver. Unimog-Oldtimer-Treffen in Kierspe. Und die Schleifkottenbahn GmbH aus Halver rollt mit – auf der Schiene.
„Wir organisieren den Zubringer-Service“ erl?utert Stefan Heinrich, Sprecher der Schleifkottenbahn GmbH. Am 31.Juli und am
l.August wird der Kiersper Ortsteil Berkenbaum zum Mekka der Unimog-Sammler.
Der Oldtimer-Treff ist ein Ereignis, das Kreise weit ?ber das Volmetal hinaus zieht. F?r die Schleifkottenbahn eine
Gelegenheit, den Vorteil der Schiene erneut unter Beweis zu stellen.
Besucher sollen per Bahn anreisen k?nnen. Etwa mit der Dortmund-M?rkischen Eisenbahn bis Br?gge, von dort mit dem
historischen Schienenbus bis Bollwerk. Hier wartet dann ein Bus-Oldtimer, um die Besucher nach Berkenbaum zu karren.
Den Bus stellt der Halveraner Sammler Karl Ulrich Turck.
Interessenten aus dem S?dkreis k?nnen ebenfalls per Schienenbus von Meinerzhagen oder Kierspe aus anreisen.
Vom schlappen 25-PS-Gef?hrt bis zum 320-PS-Kraftpaket“ reicht die gro?e Unimogpalette, die am letzten Ferienwochenende zu
sehen sein wird.
Schneer?umen in Japan oder Reisernte in Indien: Unimogs werden weltweit eingesetzt. Urspr?nglich wurden die Fahrzeuge nach
dem Krieg f?r den Einsatz in der Landwirtschaft entwickelt. Im Laufe der Zeit kamen etliche Sonderaufbauten und Einsatz-
m?glichkeiten hinzu. Ein St?ck der Autogeschichte ist Ende des Monats zu sehen.
Damit lebt auch die Geschichte des Bahnbetriebs wieder kurz auf. Karl Ulrich Turck schlie?t mit seinem alten Bus die L?cke
zwischen Bahnanschlu? und dem Berkenbaumer Festplatz.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Halver (bo) – Die am Bahnhof ans?ssigen Firmen Speckmann und Metall + Recycling betreiben nach der Rechtsauffassung von
Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber eine zweckfremde Nutzung von Bahnanlagen. Doch es gibt einen Silberstreif am Horizont,
das die Betriebe ihren laut Kammenhuber falschen Standort r?umen und damit die Bel?stigungen f?r das Umfeld der Vergangenheit
angeh?ren.
Der Firma Speckmann ist, wie Kammenhuber den rund 100 Besuchern am Mittwoch Abend im Kulturbahnhof mitteilen konnte, zum
30.Juni von der Deutschen Bahn AG gek?ndigt worden. Der Metallbetrieb hat konkrete Verlagerungsabsichten.
Zum Stand der Dinge ?u?erte sich Prokurist Marc Faller. Er zeigte durchaus Verst?ndnis f?r die geringe Gegenliebe, die die
Firmenaktivit?ten am Bahnhof bei den Anliegern finden. „Das war unser Zuhause“, so Faller, „aber wir wissen, da? das
Unternehmen nicht an diesen Standort geh?rt.“
Anfang 1998 hat der Metallbetrieb ein Gel?nde in Wipperf?rth gefunden, nachdem von der Stadt Halver angebotene Ersatzfl?chen
die Anforderungen des Unternehmens nicht erf?llten. Langwieriger als erwartet ist laut Faller jedoch das Genehmigungsverfahren.
Ungeachtet der Tatsache, das es f?r die erste Stufe noch kein „gr?nes Licht“ gibt, soll in den n?chsten Tagen der
Genehmigungsantrag f?r Stufe zwei auf den Weg gebracht werden. Marc Faller sch?tzt, bis Ende dieses Jahres mit dem Umzug
begonnen und zum Jahreswechsel 2001 Halver verlassen zu haben. Der neue Standort ist gekauft. Das dokumentiert das
Eigeninteresse der Firma, Halver so schnell wie m?glich den R?cken zu kehren. „Wir verstehen“, so Faller, „das unser Betrieb
f?r die B?rger nicht angenehm ist.“
Wie ein roter Faden ziehen sich Bodenuntersuchungen und L?rmmessungen durch die Firmengeschichte. Die j?ngsten Ergebnisse
beh?rdlicher Kontrollen kamen am Mittwoch Abend beim Gespr?ch zur Zukunft des Bahngel?ndes zur Sprache, Joachim Schmied vom
Staatlichen Umweltamt Hagen wies darauf hin, das seine Dienststelle nur bei sch?dlichen Umwelteinwirkungen und erheblichen
Bel?stigungen t?tig werden k?nnte. Bei Ger?chen (Schmied: „Man kann sie nur mit der Nase messen“) sei dem Umweltamt der
Nachweis einer Erheblichkeit nicht gelungen. Auch bei Staubeinwirkungen h?tten sich keine Anhaltspunkte f?r eine
gesundheitliche Gef?hrdung ergeben.
Marc Faller zeigte sich von den Ergebnissen nicht ?berrascht. Ein Anlieger vermutete dagegen eine undichte Stelle,die die
Firma von geplanten Kontrollen in Kenntnis setze. Schmied und Faller appellierten gleicherma?en, Bel?stigungen anzuzeigen.
Der eine seiner Beh?rde, der andere im Wege „des kleinen Verkehrs“. Faller: „Sprechen Sie uns an, so lange wir noch da sind.“
Eigene in Auftrag gegebene Untersuchungen der Firma „Metall + Recycling“, die auf den Transport auf der Schiene angewiesen
ist und wie Speckmann von der Schleifkottenbahn als m?glicher Kunde angesprochen wurde, best?tigen laut Faller die
Unbedenklichkeit des Gel?ndes selbst f?r Spielpl?tze. Die Deutsche Bahn AG, die Eigent?merin ist und es auch bleiben m?chte
(siehe auch Bericht an anderer Stelle), w?re nach der Gesetzeslage f?r Altlasten dauerhaft haftbar zu machen. Ihr Sprecher
Michael Murges: „Dazu stehen wir auch. Wir werden ein geschicktes Altlastenmanagement betreiben.“ Bei der Form der Sanierung
wird allerdings auch das Umweltamt des M?rkischen Kreises ein gewichtiges W?rtchen mitreden.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
L?denscheid/Oberbr?gge.(rob) Der B?rgerverein zur F?rderung des Schienenverkehrs(BFS) mu? den Bahnhof Oberbr?gge und das
dortige Museumsstellwerk aufgeben. Die Bahn AG habe den langj?hrigen Mietvertrag gek?ndigt, erkl?rte BFS-Vorsitzender
Hermann Reitz.
Die K?ndigung stelle den Verein allerdings nicht vor gro?e Probleme. Denn f?r den Betrieb der vereinseigenen BFS-B?rgerbahn
werde das vor fast 20 Jahren angemietete Oberbr?gger Bahnhofsgel?nde schon lange nicht mehr ben?tigt. Oberbr?gge geh?re zwar
zur Entstehungsgeschichte des heute mehr als 3000 Mitglieder z?hlenden Vereins. „Heute brauchen wir den Bahnhof Oberbr?gge
aber nicht mehr, weil unser Zug in Br?gge steht“, ’sagte Reitz im WR-Gespr?ch.
Er hoffe, da? das vom BFS vorgehaltene Museumsstellwerk trotz der K?ndigung des Mietvertrages erhalten werden kann, sagte
der BFS-Vorsitzende weiter. F?r eine ?bernahme k?me die Schleifkottenbahn Halver/Oberb?gge in Frage, die das Oberbr?gger
Bahnhofsgel?nde kaufen wolle. „Wir bem?hen uns, in Gespr?chen mit der Bahn zu erreichen, da? das Museumsstellwerk
weitergef?hrt wird“, sagte Reitz. Ende des Monats sollen die Verhandlungen mit der Immobiliengesellschaft der Bahn AG
stattfinden.
In Br?gge habe der BFS ?brigens kein vereinseigenes Gel?nde. Der Erste-Klasse-Sonderzug steht als regul?rer Bestandteil des
Fernverkehrs auf einem bahneigenen Gleis im Br?gger Bahnhof. Beim BFS hofft man auf den Erhalt des Oberbr?gger
Museumsstellwerks.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Von St. Aschauer-Hundt
PLETTENBERG. Peter Ziemann ist einer von denen, wie sie die Politik gerne vorf?hrt, wenn eine „Ein Ruck mu? durch Deutschland gehen“-Rede
gehalten wird. Der Betriebsleiter der Firma Stuhldreier beherrscht seine Maschinen ebenso wie das kaufm?nnische Fach; sechs
Existenzen h?ngen an der Metallwarenfabrik. Wie die gleiche Staatlichkeit wirklich mit einem Mittelst?ndler umspringt,
erlebten Peter Ziemann und seine Mitarbeiter soeben am eigenen Leibe. Die Deutsche Bahn AG, ein hundertprozentiger
Staatsbetrieb, erzwang die R?umung des Betriebsgel?ndes im Kahley und setzte den Abbruch des Betriebes durch. Die Fl?che soll
meistbietend verh?kert werden – money makes the world go around!
„Schwiegervater hat den Betrieb 1952 gegr?ndet und 1957 das Grundst?ck im Kahley von der Bundesbahn angepachtet.“
Vertragsbestandteil war, bei einer K?ndigung den Betrieb beseitigen zu m?ssen. 40 Jahre lang verstanden sich die Firma
Stuhldreier und die Bundesbahn gut, bis 1997 die zur Aktiengesellschaft mutierte Staatsbahn, vertreten durch ihre Immobilien-
Verwertungsfirma DB-Imm den Vertrag k?ndigte. „Im Brief stand lapidar, da? wir binnen drei Monaten ausziehen und abrei?en
m??ten. Das Grundst?ck werde verwertet.“
Peter Ziemann, der Betriebsleiter der Firma Stuhldreier sah sich – wie etliche Gewerbetreibende auch – mit der
ruppigen K?ndigung der Immobilienverwertungsfirma DB-Imm konfrontiert. Ziemann wurde gezwungen, seinen Betrieb im Kahley
innerhalb k?rzester Zeit zu schlie?en und abzubrechen. Seine Erfahrungen mit der „neuen Bahn“: „Skrupellos, zu keiner
Konzession bereit. Ob Existenzen auf dem Spiel stehen, spielt keine Rolle, das ist denen ganz egal.“ Bei der Firma
Stuhldreier arbeiten sechs Leute. Mit Ziemann erhielten vier weitere Mieter im Kahley die K?ndigung. „Dabei hatten wir ein Gebot abgegeben, um das Grundst?ck
zu kaufen.“ Die Immobilienfinna hielt es nicht einmal f?r n?tig, den Eingang zu best?tigen. Ziemann ging zum Anwalt, legte
Widerspruch ein. „Das brachte aber gar nichts – die Bahn hat sich auf nichts eingelassen.“ Der Betrieb im Kahley war nicht zu
retten. „Es ist nur gelungen, die Frist etwas zu dehnen, um den geordneten Auszug zu erm?glichen.“
Gl?cklicherweise besitzt die Firma Stuhldreier oberhalb der Wei?en Ahe in Herscheid eine weitere Fabrikationshalle. In der
wurde deponiert, was aus dem abzubrechenden Betrieb weiterverwendet werden sollte. „Von f?nf Tafelscheren konnten wir nur
zwei behalten. Die drei anderen Scheren mu?ten wir verkaufen. Einen Teil der Produkte, die wir am Kahley anbieten konnten,
mu?ten wir einstellen.“ – Der Schaden ist betr?chtlich: Die Halle mit Kranbahn hat einen Wert von 270 000 Mark, hinzu kommen
30 000 Mark Abbruchkosten. Die Bahn verweigerte kategorisch jeden Ausgleich. Im Gegenteil: Sie fordert von Ziemann eine
Strafgeb?hr, weil der zwei Monate zu sp?t abri?. Ziemann dazu: „Die Stadt brauchte vier Monate, bis sie die Abri?genehmigung
aussprach. Daf?r m?ssen wir nun auch noch bluten.“
Das war der Betrieb Stuhldreier im Kahley. Seit 1957 war das Unternehmen hier ans?ssig. Die Fl?che hatte man von der
damaligen Deutschen Bundesbahn gemietet und sich 40 Jahre gut mit der DB verstanden. Die neue Bahn AG warf die Firma
Stuhldreier kurzerhand heraus und erzwang den Abbruch der von Stuhldreier gebauten Halle – auf Kosten des Betriebes,
entsch?digungslos. Gestern kam der Bagger.
Quelle: S?derl?nder Tageblatt
Halver – Sie waren bei ihrer Inspektion nicht allein, die Gesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH. Einige interessierte
Halveraner, darunter auch eine Pfadfindergruppe, hatten sich am Samstag am Kulturbahnhof eingefunden, bei der
Streckenbegehung behilflich zu sein. Es wurde M?ll gesammelt, Unkraut gezupft und auch die Weichen, die total eingerostet
waren, wurden geschmiert und wieder g?ngig gemacht. Zum Abschlu? der Aktion unternahm man mit den jungen Leuten nat?rlich
auch eine Fahrt mit dem SKL. An verschiedenen Stellen, so Stefan Heinrich, sei jedoch beobachtet worden, da? Menschen ?ber
die Schienen spazieren gingen: „Das ist grunds?tzlich nicht statthaft“, betont er noch einmal, „weil es viel zu gef?hrlich
ist.“
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Von Katrin Wolff
Halver. „Achtung an Gleis 1, T?ren schlie?en, der Zug f?hrt ab“ – ein lautes Pfeifsignal und los geht die Fahrt. So
hoffen viele, da? es in n?chster auch wieder am Halveraner Bahnhof ert?nt.
Am sp?ten Mittwoch Nachmittag machten die Verantwortlichen der ‚Schleifkottenbahn‘-AG einen ersten Schritt. Mit einem
Baufahrzeug besichtigten sie die Strecke Halver – Oberbr?gge, um sich einen ?berblick ?ber den Zustand des Bahngel?ndes zu
verschaffen. „So k?nnen wir sehen, was noch zu machen ist“, erkl?rt Stefan Heinrich, f?r den es jedoch nicht die erste
„?berblicks-Fahrt“ auf den heimischen Schienen war.
Langsam setzt sich das Fahrzeug, welches sich seit einem Jahr im Besitz der Schleifkottenbahn-AG befindet, jedoch wegen der
langen Genehmigungsfrist erst jetzt genutzt werden kann, in Bewegung. Christian Melzer, gepr?fter Lokomotivf?hrer und eigens
aus K?ln angereist, mu? vor jeder Fahrt mit der Arbeitsplattform der Schleifkottenbahn AG einen eigenen Fahrplan ausf?llen.
Jetzt bet?tigt er noch einmal kr?ftig die Pfeife. Dann verl??t das Arbeitsfahrzeug das Bahnh?fsgel?nde und geht „auf eine
sehr sch?ne Strecke“, so Melzer. Er h?lt den Abschnitt zwischen Halver und Oberbr?gge f?r ein ausgesprochen sch?nes
Streckenst?ck.
Unter der Br?cke an der Frankfurter Stra?e zeigt sich jedoch schon, was viele von Umweltschutz halten. Haufenweise Dosen,
Papier und Flaschen liegen dort zwischen den Schienen. Ein erster Punkt f?r die Aufr?umarbeiten.
Weiter geht es, vorbei am Wald- und Freizeitbad Herpine, nat?rlich mit einem lauten Pfeifen. Das soll die „Wassernixen“
aufmerksam machen. „Wir wollen auch gerne hier einen Haltepunkt einrichten“, erl?utert Friedrich-Wilhelm Kugel ?berlegungen
der Schleifkottenbahn AG und f?gt hinzu, „damit die Freizeit-Urlauber aus dem Ruhrgebiet das Schwimmbad auch besuchen k?nnen“.
Am Schienenrand ragen immer wieder Zweige in die Strecke. Etliche Fichten haben sich selber ges?t, die noch „entsorgt“
werden m?ssen. Also einiges an Arbeit, was den Verantwortlichen bevorsteht. Doch f?r die sch?ne Strecke durch die Halveraner
Landschaft lohnt sich der Aufwand. „Strecken wie diese sind ein unwahrscheinliches Kapital“, sagt Stefan Heinrich und
Friedrich-Wilhelm Kugel meint: „Eine einmalige Strecke f?r Eisenbahnfans“
Hoffnung auf viele Helfer
Nach rund sieben Kilometern, etwa 15 Minuten Fahrzeit, auch durch einen Tunnel, ist das Fahrzeug, das als
H?chstgeschwindigkeit 70 km/h erreicht, fast in Oberbr?gge angekommen. Aber nur fast, denn es darf nur bis zum
Schutzhaltesighal kurz vor dem Ortseingang fahren.
Kurz vor Oberbr?gge endet die Fahrt vorerst.
„F?r den weiteren Streckenteil ist die Frist“abgelaufen“, erkl?rt Stefan
Heinrich die Sperrung der Bahn-AG. Die Br?cke k?nnen sie jedoch f?r das neue T?V-Siegel selber erneuern.
Die ersten H?userfassaden von Ehringhausen sind zu erkennen. Sonst sieht das Auge nur weite Wiesen Und W?lder, Natur pur.
Kaum vorstellbar, das irgendwo noch eine Stra?e herf?hrt. Drei kleine Rehe springen durch das Gras und quer ?ber die Strecke,
so das Bahnf?hrer Christian Melzer vorsichtshalber etwas „Gas“ zur?cknimmt.
Ein frischer Wind bl??t in das sechssitzige Fahrzeug hinein. Die Sicht nach drau?en ist ein wenig gest?rt, denn die Scheiben
des Baufahrzeuges weisen gro?e Einschlagstellen auf. „Ich denke, da? war ein „dummer Jungenstreich“, meint Stefan Heinrich.
Er erhofft sich einige Hinweise aus der Bev?lkerung auf die T?ter; w?nscht sich jedoch, da? sie sich selbst melden. „Wir
sehen keine Geldstrafe vor, sondern das sie bei der Bahn helfen, daf?r Interesse finden und nicht alles kaputt machen“, so
Heinrich.
Die Verantwortlichen der Schleifkottenbahn-AG w?rden sich freuen, wenn eine ?hnliche Resonanz der Halveraner wie beim
B?rgerbus aufkommt. Jedoch soll die Bahn nicht „nach Fahrplan fahren, sondern nach Bedarf“, erz?hlt Friedrich-Wilhelm Kugel.
?berlegt wird derzeit an eine Sonderfahrt mit einer Dampflok zum Halveraner Herbst, die ?ber Essen, Dortmund und Hagen nach
Halver fahren soll.“
Am morgigen Samstag treffen Sich um 10 Uhr die acht Aktiven der Schleifkottenbahn-AG am Bahnhof, um mit den Aufr?umarbeiten
zu beginnen. „Wir haben einen zugelassenen Fahrer gefunden“, erkl?rt Stefan Heinrich zum Start der Aktion. Er w?rde sich
freuen, wenn einige Halveraner beim Aufr?umen der Trasse mit anpacken w?rden.
Vorsicht Bahnbetrieb!
Die Bahntrasse zwischen Halver und Oberbr?gge hat die Schleifkottenbahn AG bereits von der Deutschen Bahn ?bernommen. ‚
Morgen starten die Aufr?umarbeiten am Schienenstrang. ?ber das Bahngel?nde in der Stadt wird noch verhandelt. Die
Schleifkottenbahn AG rechnet damit, das im August die Vertr?ge unterzeichnet werden k?nnen.
F?r Anlieger, Spazierg?nger oder spielende Kinder gilt bereits jetzt wieder: Vorsicht an den Gleisen. W?hrend der
Aufr?umarbeiten findet bereits wieder Bahnbetrieb statt.
Eintrag der Schleifkottenbahn GmbH in das Handelsregister Nr. 178/ Freitag, 31. Juli 1998
27.Juli 1998 – Schleifkottenbahn GmbH, Halver. (Staklenberg 1,58553 Halver). Gegenstand des Unternehmens ist; –
die Durchf?hrung von Eisenbahnverkehr – das Betreiben von Eisenbahninfrastruktur – die Entwicklung und Erprobung von
Schienenfahrzeugen und Eisenbahnkomponenten; – die Entwicklung und Erprobung von selbstfahrenden Transporteinheiten (STE);
– die Aus- und Weiterbildung junger Menschen zum Betreiben dieser Systeme; – die Herstellung von und der Handel mit
Eisenbahnkomponenten; – der Betrieb verschiedener Eisenbahnstrecken, insbesondere der Strecke Halver-Oberbr?gge, vorbei an
der Gemarkung Schleifkotten. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Gesch?fte zu t?tigen, die dem Gesellschaftszweck mittelbar
oder unmittelbar dienlich sind. Sie kann andere Unternehmen erwerben, sich an diesen beteiligen oder die Gesch?ftsf?hrung f?r
diese Unternehmen ?bernehmen. Stammkapital: 50 000,00 DM. Gesch?ftsf?hrer: Kaufmann Stefan Heinrich, Halver und
Gesch?ftsf?hrer Friedrich-Wilhelm Kugel, Kierspe. Gesellschaft mit beschr?nkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am
1.Februar 1998 abgeschlossen. Die Gesellschaft hat einen oder mehrere Gesch?ftsf?hrer. Der oder die Gesch?ftsf?hrer sind
einzelvertretungsberechtigt und von den Beschr?nkungen des ? 181 BGB befreit. Kaufmann Stefan Heinrich und Gesch?ftsf?hrer
Friedrich-Wilhelm Kugel sind von einzelvertretungsberechtigten Gesch?ftsf?hrern bestellt und von den Beschr?nkungen des
? 181 BGB befreit. Als nicht eingetragen wird ferner bekanntgemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur im
Landesanzeiger und in der Westf?lischen Rundschau.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Halver (bo) – Es gibt wieder einen Zug, dessen Heimatbahnhof Halver ist. Heimatbahnhof des SKL, mit dem die Schleifkottenbahn
GmbH die Strecke nach Oberbr?gge unterhalten will, ist – nat?rlich – Halver. Obwohl der SKL, der Schwerkleinlastwagen, dank
?bersch?ssiger Kr?fte Unbekannter demolierte Scheiben im F?hrerhaus hat und l?ngst nicht mit den Visionen korrespondiert, die
sich die Gesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH hinsichtlich der Fahrzeuge der Zukunft auf der Bahnstrecke nach Oberbr?gge
machen: Das Schild mu?te her.
Am heutigen Samstag wird – wie berichtet – der Schienenstrang inspiziert. Freiwillige, die bei der Unterhaltung der Strecke
behilflich sein wollen, k?nnen sich um 10 Uhr am Kulturbahnhof einfinden.
Fu?g?nger, die sich an den zuletzt ungef?hrlichen Weg ?ber die Gleise gew?hnt haben, weist der in den Startl?chern stehende
private Bahnbetreiber darauf hin, das sie in Zukunft immer wieder mit der M?glichkeit eines ein- oder abfahrenden Zuges
rechnen und dementsprechend vorsichtig sein m?ssen.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Halver (bo) – Mit dem Fahrplanwechsel am 25. Mai geht die nicht mehr befahrene Bahnstrecke von Halver nach Oberbr?gge von der
Deutschen Bahn AG in das Eigentum der Schleifkottenbahn GmbH ?ber. Das best?tigten gestern auf Nachfrage sowohl der Essener
Pressesprecher der Bahn AG, Manfred Pietschmann, als auch der Mitgesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH, Stefan Heinrich.
Den Eisenbahnfreunden ist die Reaktivierung des Schienenstranges 1,5 Mio. Mark wert. Heinrich versicherte, da? die GmbH zu
ihrem im M?rz gegebenen Wort stehe, st?dtebauliche Vorstellungen nicht zu durchkreuzen.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Halver (k?m) „Wir wollen in Halver Transportdienstleistungen mit einem gewissen Service anbieten. Unser Konzept unterscheidet
sich von dem der Bahn.“ Das erkl?rte auf der von B?rgermeister Filling einberufenen Versammlung Stefan Heinrich, Betreiber
der „Schleifkottenbahn“.
Zwei Fahrten zwischen Halver und Oberbr?gge schweben den Bahnbetreibern vor: morgens eingehender Zugverkehr, abends
abgehender Zugverkehr. In Hagen sollen entsprechende Anschl?sse gesucht werden. „Die Nachfrage ist da“, versicherte Heinrich.
Die G?termenge sei gro?. Alles,was in Lastwagen transportiert werde, das k?nne auch ?ber die Schiene rollen. Oberbr?gge,
Br?gge und Hagen nannte Heinrich als ?bergabepunkte f?r die Schleifkottenbahn.
Verladen werden sollen die G?ter in Halver zwischen Br?cke Frankfurter Stra?e und Parkplatz Kulturbahnhof. Dort soll eine
entsprechende Rampe gebaut werden. Die Zufahrt soll ?ber das kurze St?ck Hagedornstra?e erfolgen. Fernziel „in zehn Jahren“
sei eine G?terverlagerung weg vom Bahngel?nde. Ein Gel?nde am Umspannwerk der Elektromark k?nnte hier in Betracht kommen,
erl?uterte Heinrich auf Anfrage.
Transportiert werden k?nnten von der Schleifkottenbahn nach Halver Mineral?l, neue Kraftfahrzeuge, Stahlerzeugnisse oder
Waren f?r die Landwirtschaft. Teile f?r Autohersteller, Brennholz, S?gesp?ne, Schrott oder M?ll k?nnten Halver per Bahn
verlassen.
Friedrich-Wilhelm Kugel, ebenfalls bei der Schleifkottenbahn engagiert, bezeichnet den Personenverkehr als Fernziel. Er
w?rde vermutlich nicht in eigener Regie durchgef?hrt, dem Betreiber w?rden lediglich die Gleise zur Verf?gung gestellt.
Voraussetzung f?r einen Personenverkehr sei aber die ?ffnung der Strecke Gummersbach-K?ln. In Halver best?nde eine „einmalige
Chance dadurch, das die Gleise noch liegen“. Die Bahn der Zukunft werde umweltfreundlich sein. Sie werde weniger Energie
verbrauchen als Lastwagen.
Im Freizeitverkehr sieht Kugel gro?e Chancen f?r die Bahn: „Organisierter Ausflugsverkehr aus dem Ruhrgebiet, das w?re so
eine M?glichkeit“. Kugel und Heinrich k?ndigten Pl?ne der Schleifkottenbahn f?r die n?chsten vier Wochen an. Darin sollen
Nutzungsm?glichkeiten des Bahngel?ndes aufgezeigt werden.
Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber postulierte die Sorgen der Anlieger. Sie h?tten Angst, das sich die Zust?nde auf dem
Bahngel?nde durch das Engagement der Schleifkottenbahn verfestigen w?rden, das sie auch in Zukunft unter L?rm, Staub und
Gestank leiden m?ssten. Kammenhuber: „Die Anlieger haben genug ertragen.“ Der Verwaltungschef forderte „Druck auf die Firmen,
damit sie das Bahngel?nde freigeben“. Das m?sse schnell geschehen. Bei einer entsprechenden Zusammenarbeit mit der Stadt bot
Kammenhuber der Schleifkottenbahn die Hilfe der Stadt an. Konfrontation seitens der Stadt sei nicht gew?nscht. Die
Realisierung der Bahnstrecke werde begr??t. „Aber das ganze,“ betonte Kammenhuber,“mu? am Bahnhof enden.“
Unterst?tzung signalisierten auch Sprecher der SPD-Fraktion. Gerd Burges an die Adresse der Schleifkottenbahn: „Sie bekommen
Beifall f?r ihr Unternehmen , wenn die Strecke am richtigen Punkt endet.“
„Die Zust?nde des Schrottlagerplatzes sind unhaltbar. Wir werden den Vertrag sofort k?ndigen“, lie? Stefan Heinrich keine
Zweifel. Eine konstruktive Versammlung mit guten Ergebnissen – diese Bilanz zog am Ende B?rgermeister Filling, der die zwei
Parteien an „einen Tisch“ gebracht hatte. Auch in Zukunft wolle er auf sachliche Gespr?che setzen – und nicht auf
Konfrontation in der ?ffentlichkeit.
WR-Kommentar
Stefan Heinrich gegen den Rest der Welt – so k?nnte man die Situation am Dienstag Abend bei der von B?rgermeister Filling
einberufenen Versammlung im „Berliner Platz“ beschreiben. Der potentielle Betreiber der Bahnstrecke Halver-Oberbr?gge hatte
einen schweren Stand. Die Anlieger waren w?tend, weil sie eine Verfestigung der unhaltbaren Zust?nde auf dem Bahngel?nde
bef?rchten. Skepsis herrschte zudem bei fast allen im Saal, was die Umsetzung der Bahn-Pl?ne betrifft.
Stefan Heinrich vers?umte es, gleich zu Beginn eine eindeutige Stellungnahme abzugeben. „Das nicht ben?tigte Gel?nde bekommt
die Stadt, den zwei Firmen auf dem Bahngel?nde wird gek?ndigt“ – als Heinrich das gegen Ende der Veranstaltung versprach,
gl?tteten sich die Wogen.
Aber, wie gesagt, der Mann hatte es schwer und mu?te sich zweitweise f?hlen wie vor ein Tribunal gezerrt. Besonders Dieter
Seuthe sorgte mit Polemik f?r eine giftige Atmosph?re. Von seiner Art zu diskutieren distanzierten sich dann auch zu Recht
andere Besucher.
Die Stadt kann zufrieden sein mit den Versprechungen von Heinrich. Sie mu? demnach nicht mehr bef?rchten, das die
st?dtebauliche Entwicklung in diesem Bereich „den Bach runtergeht“. Und auch die geplagten Anlieger k?nnen aufatmen: den zwei
Firmen wird gek?ndigt.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU