Von Rolf K?mmerer
Halver. Die Schleifkottenbahn GmbH wird nach der Vertragsunterzeichnung am 1. April so schnell wie m?glich nicht ben?tigtes
Bahngel?nde an die Stadt ver?u?ern. Die Stadt wird dann f?r das Gel?nde einen Bebauungsplan aufstellen. Den Firmen
Schrotthandel Speckmann und Metall&Recycling AG wird gek?ndigt.
Das ist das Ergebnis einer knapp zweist?ndigen Diskussion zwischen Bahnhofsanliegern und Stefan Heinrich, dem zuk?nftigen
Betreiber der Bahnstrecke Halver-Oberbr?gge.
B?rgermeister Rainer Filling hatte zu der Veranstaltung ins Restaurant „Berliner Platz“ eingeladen. Das Interesse war gro?.
Weit ?ber 60 Halveraner waren gekommen.
„Wir halten die Forderungen der Anlieger f?r berechtigt“, lie? Heinrich keinen Zweifel. Die wehren sich vehement gegen
weitere Bel?stigungen durch L?rm, Gestank und Staub, die von den beiden am Bahnhof ans?ssigen Firmen ausgehen – und mit denen
die Schleifkottenbahn erst einmal zusammenarbeiten will – bis sie vom Bahngel?nde verschwunden sind.
Bedenken und Sorgen der Bewohner von Tannenweg, S?dstra?e, Oesterberg und Wiesenstra?e w?rden schnell ausger?umt sein,
versprach Heinrich: „Daran werden wir arbeiten.“ Und: „Wenn wir unser Versprechen unter Beweis gestellt haben, wird man sehen,
da? die Bahn eine positive Sache f?r die Stadt ist.“
Was am Dienstag Abend halbwegs friedlich endete, begann emotionsgeladen. „Wir werden uns wehren, sie m?ssen uns von den
Schienen wegtragen“, drohten Anlieger f?r den Fall, das den beiden
umstrittenen Unternehmen eine Zukunft gegeben wird.
„Wir sind darauf angewiesen, das die beiden Firmen verschwinden, umso einfacher wird f?r uns der Betrieb der Bahnstrecke.
Wir brauchen das Geld aus dem Verkauf des von uns nicht ben?tigten Gel?ndes f?r die Instandsetzung der Bahnstrecke von Halver
nach Oberbr?gge,“ konterte Stefan Heinrich. Wiederholt betonte er: „Wir stellen der Stadt das Gel?nde zur Verf?gung.“
Schnittstelle sei etwa auf H?he des Kulturbahnhofes.
„Sofort nach der Vertragsunterzeichnung zusammensetzen“, das schlug SPD-Fraktionschef Volker Arnold vor. Dann m?sse schnell
?ber einen Bebauungsplan entschieden werden. Arnold: „Bis der rechtskr?ftig ist, dauert es zwei Jahre“. Ein Zeitraum, der der
Schleifkottenbahn entgegenk?me, wie Heinrich betonte. Denn nicht gekl?rt ist der Inhalt des Pachtvertrages, den die Metall &
Recycling AG mit der ehemaligen Bundesbahn hat.
„Wir gehen aber davon aus, das die Metall AG 1999 in Halver Geschichte ist,“ versicherte Heinrich. Die Firma wolle weg,
„lieber heute als morgen“. In Neuss habe sie schon Grundst?cke erworben, die planungsrechtlichen Dinge dort w?rden laufen.
Nach der Vertragsunterzeichnung am 1.April m?sse sofort ein Entwidmungsantrag f?r das von der Schleifkottenbahn nicht
ben?tigte Gel?nde gestellt werden, forderte Volker Arnold. Sonst k?nne kein Bebauungsplan in Angriff genommen werden.
Der Antrag mu? an das Bundesbahnverwaltungsamt in Bonn gestellt werden. „Die entscheiden schnell“, versicherte Stefan
Heinrich.
„Wenn das Problem mit den zwei Firmen gel?st ist, erfahren sie gro?e Akzeptanz“, erfuhr Stefan Heinrich aus den Reihen der
Anlieger. Gewarnt wurde er aber auch: „Wir werden die ganze Angelegenheit genau beobachten und voll zur?ckschlagen, wenn die
Firmen bleiben“.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Halver (bo) – Die Stadt Halver steht hinter der Reaktivierung der Bahnstrecke nach Oberbr?gge. Sollte die Schleifkottenbahn
GmbH jedoch auch das Sagen ?ber das Gel?nde zwischen Kulturbahnhof und S?dstra?e erhalten, w?re man im Rathaus alles andere
als gl?cklich. „Ich bef?rchte eine Verfestigung des jetzigen Zustandes, falls die Firmen auf Dauer als Kunden gewonnen werden“,
machte Stadtdirektor Kammenhuber gestern deutlich, da? er die Felle f?r eine Wohnbebauung auf dem Komplex Lieder und die
Anbindung des Oesterberges an die Innenstadt davonschwimmen sieht, wenn das Grundst?ck in die H?nde der Schleifkottenbahn
gelangt.
Eine Haltestelle vor dem Kulturbahnhof f?r den Personenverkehr und gegebenenfalls ein G?terumschlagplatz in H?he des
Umspannwerks der Elektromark – zu erreichen ?ber ein Nebengleis – sind st?dtische Vorstellungen, die den Eisenbahnfreunden
offenbar nicht weit genug in ihren Nutzungs?berlegungen gehen. Das macht die Hoffnung von Mitgesellschafter Heinrich deutlich,
die Metall AG vor Aufgabe des Standortes noch f?r zwei Jahre ?ber die Schiene bedienen zu k?nnen.
Das Recyclinguntemehmen, ein Schrotthandel und die Raiffeisen-Warengenossenschaft waren die letzten Kunden der Deutschen
Bahn AG. Wird sie – worauf vieles hindeutet – in naher Zukunft mit der Schleifkottenbahn GmbH handelseinig und kommt es zur
Reaktivierung der Bahnstrecke, erlischt f?r die Stadt Halver das einst erk?mpfte Vorkaufsrecht f?r das Gel?nde zwischen
Kulturbahnhof und S?dstra?e.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Halver (iwo) – Nachdem der erste Schritt vollbracht und aus der Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn eine GmbH geworden ist,
steht jetzt der zweite bevor: der Kauf der Bahnstrecke Halver – Oberbr?gge und des Gel?ndes am Kulturbahnhof. Die
Voraussetzungen daf?r wurden am Dienstag mit der Deutschen Bahn AG, Gesch?ftsbereich Netz, in Duisburg geschaffen. „Wir
konnten in allen wesentlichen Punkten ?bereinkunft erzielen“, freut sich Mitgesellschafter Stefan Heinrich. Nun gehe es nur
noch darum, den Kaufvertrag innerhalb der n?chsten vier Wochen unterschriftenreif zu gestalten.
Einige ?nderungen seien in puncto Altlasten n?tig geworden, da der Bahn AG neue Erkenntnisse vorl?gen. „Eine im letzten
Quartal durchgef?hrte Untersuchung hat ergeben, das f?r das Bahngel?nde kein Sanierungsbedarf vorhanden ist“, berichtet
Heinrich. Nun sei am Dienstag eine m?ndliche Vereinbarung getroffen worden, da? sich die Bahn AG, sollte sich doch noch ein
Handlungsbedarf ergeben, in gewissem Umfang an m?glicherweise sp?ter entstehenden Kosten beteilige. Und dies gelte es noch,
in den Kaufvertrag aufzunehmen.
Die Summe, die die Schleifkottenbahn GmbH f?r die Strecke Halver – Oberbr?gge und das rund 30 000 Quadratmeter gro?e
Bahngel?nde auf den Tisch legen mu?, liegt bei f?nf Millionen Mark. Wie berichtet, ist die H?lfte davon als Eigenkapital der
f?nf Gesellschafter vorhanden.
Sobald der Vertrag unter Dach und Fach ist, will die GmbH den Eisenbahnverkehr auf „ihrer“ Strecke wieder aufnehmen. „Und da
die Metall AG voraussichtlich noch zwei Jahre an ihrem Standort in Halver bleibt, k?nnten wir das Unternehmen auch solange
noch ?ber die Schiene bedienen“, so Stefan Heinrich.
Parallel dazu will die GmbH auch Interessenten f?r andere Nutzungen suchen. Eigene Geb?ude auf dem „Noch-Bahngel?nde“ zu
errichten, daran denkt das junge Unternehmen vorl?ufig nicht. Au?er den selbst ben?tigten Bereich vor der Umgehungsstra?e bis
etwa zur H?he des Kulturbahnhofs sollen die Fl?chen entsprechend der laut Rahmenplan angedachten Wohnbebauung zur Verf?gung
gestellt werden.
In den n?chsten Wochen sollen schon erste Instandsetzungsarbeiten entlang der Strecke vorgenommen werden. Heinrich: „Sobald
die Schilder ‚Heimatbahnhof Halver‘, die laut Bahn-Vorschriften am Schienenlastwagen angebracht sein m?ssen, da sind, wird
damit begonnen.“ Da dies noch vor der Vertragsunterzeichnung geschehen k?nne, sei mit der Bahn AG abgesprochen.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Von R. Kahlke
Oberbr?gge. Die Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn (AG) setzt weiter auf den Betrieb der Strecke Halver-Oberbr?gge. Die
Finanzierung ist gesichert.
Das best?tigte Sprecher Stefan Heinrich auf WR-Anfrage. Derzeit werden die Vertr?ge ausgearbeitet. Heinrich: „Wir haben
einen Investor gefunden.“ Damit sei der Kauf des Bahngel?ndes sichergestellt.
Als Kaufpreis sind 1,5 Millionen Mark im Gespr?ch. Etwa die H?lfte sei durch Eigenkapital sichergestellt. Die Finanzbasis
wurde durch stille Beteiligungen erreicht.
Noch im Dezember war Halvers Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber davon ausgegangen, da? die Strecke stillgelegt werden
w?rde, da die AG Schleifkottenbahn die Bedingungen nicht erf?llen w?rde. Die Stadt Halver ist ebenfalls am Erwerb des
Bahngel?ndes (Bahnhofsareal) interessiert. Ist ein Betreiber f?r die Bahnstrecke vorhanden, hat dieser den ersten Zugriff.
Selbst wenn die Bahn AG das Stillegungsverfahren eingeleitet hat, kann der Betrieb auf der Strecke wieder aufgenommen werden:
Bis 1999 greift das Trassensicherungsprogramm des Landes.
Der Betrieb der Strecke ist inzwischen auch ?ber?rtlich auf Interesse gesto?en. Im Gespr?ch ist, das der Landesverband
Nordrhein-Westfalen des BUND als Gesellschafter mit „auf den Zug springen“ k?nnte.
Der BUND-Landesverband hat bereits den Betrieb einer Bio-Molkerei mit angeschoben. Auch beim Projekt „M?rkischer Landmarkt“,
das an der Heesfelder M?hle angesiedelt ist, will der BUND eine Anschubfinanzierung organisieren.
F?r Heinrich ist die Frage: „Was will die Stadt, das auf dem Bahngel?nde passieren soll?“ Wenn planerisch klar sei, wo es
langgeht, k?nne man auch weitere Investoren gewinnen. Heinrich: „Bisher h?rt man nur, was nicht passieren soll.“ Die
Schleifkottenbahn AG habe aber auch keine Probleme, „selber eine Planung aufzustellen.“
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Von Rolf K?mmerer
Halver. Die Schienen auf der Bahnstrecke Halver – Oberbr?gge bleiben mindestens bis Ende 1999 liegen. Bis dahin gilt der
Trassen-Sicherungsvertrag des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das best?tigte auf Anfrage der Westf?lischen Rundschau der stellvertretende Pressesprecher der Deutschen Bahn AG in Essen,
Manfred Ziegerath.
Die „Schleifkottenbahn“, die bekanntlich die Strecke nutzen will, hat also noch Zeit, die Pl?ne in die Tat umzusetzen.
Ziegerath: „Selbst nach einem Stillegungsbeschlu? der Bahn ist die Schleifkottenbahn noch nicht au?en vor“.
Richtig sei, da? die Bahn den Halveraner Interessenten eine letzte Frist f?r die notwendige Finanzierungsbescheinigung der
Bank gesetzt habe. Eine erste Frist sei bereits im Oktober abgelaufen. Bis zum 17.Dezember sei bei der Immobilienabteilung
der Deutschen Bahn noch keine Bescheinigung eingegangen. In einem Telefonat am 8. Dezember sei allerdings eine Finanzierungs-
bescheinigung seitens der „Schleifkottenbahn“ angek?ndigt worden.
Der Gesch?ftsbereich Netz der Deutschen Bahn werde im kommenden Jahr die StillegUng der Strecke ?ber das Eisenbahnbundesamt
einleiten, falls die letzte Frist verstreichen sollte, verdeutlicht der Bahnsprecher das weitere Procedere. „Wir m?ssen uns
als Bahn von Kosten freimachen.
Die Strecke verschwindet nach der Stillegung aus unseren Buchungsunterlagen“, macht Ziegerath deutlich.
Reaktivierung stillgelegter Strecken das Ziel
Allerdings: auch nach einer Stillegung wird die Strecke nicht zur?ckgebaut. Denn: Der Trassensicherungsvertrag des Landes
gilt drei Jahre bis Ende 1999. Und in diesem Vertrag ist die Strecke Halver-Oberbr?gge als Nummer 17 aufger?hrt. Ziel ist
die Reaktivierung von stillgelegten Strecken f?r den Schienenverkehr. Die Kosten daf?r tr?gt zum Teil das Land Nordrhein-
Westfalen.
Bei der „Schleifkottenbahn“ f?hlt man sich angesichts dieser Tatsachen nicht unter Zeitdruck und ist immer noch optimistisch,
in Halver den „Zug ins Rollen zu bringen“. Das erkl?rten ?bereinstimmend die Initiatoren Friedrich-Wilhelm Kugel auf der
Versammlung der Gr?nen und Stefan Heinrich im Gespr?ch mit der Westf?lischen Rundschau.
Bei der Stadtverwaltung geht man davon aus, das nach dem 23.Dezember die „Schleifkottenbahn“ aus dem Rennen ist, wie
Verwaltungschef Kammenhuber vor dem Rat erkl?rte. Die Bahn habe zugesagt, nach der Einleitung der Streckenstillegung zusammen
mit der Stadt Halver in Sachen Planung zusammenzuarbeiten, so der Stadtdirektor.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Halver (det) – Die Deutsche Bahn AG habe die Gespr?che mit der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Schleifkottenbahn beendet und werde
die Stillegung der Eisenbahnstrecke zwischen Halver und Oberbr?gge beantragen – so hatte Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber
im Rahmen der Beratungen zum Thema ‚Bebauungsplan Innenstadt Teil VI‘ im Umwelt- und Abfallausschu? mitgeteilt (AA berichtete)
„Das stimmt so nicht!“, hielt Stefan Heinrich von der AG Schleifkottenbahn dagegen. „Wir verhandeln nach wie vor mit der
Bahn AG. Allerdings zieht es sich in die L?nge, weil die Altlastenuntersuchung noch nicht abgeschlossen ist“, erkl?rte
Heinrich auf Anfrage des Allgemeinen Anzeigers. Von der Bahn AG sei die Altlastenuntersuchung des Bahnhofsgel?ndes in Halver
f?r das vierte Quartal dieses Jahres angesetzt worden, erkl?rte der Sprecher der Schleifkottenbahn weiter.
Fraglich sei allerdings, ob diese Untersuchung tats?chlich schon durchgef?hrt worden ist. Davon h?nge jedoch entscheidend ab,
wer f?r die Entsorgung der Altlasten – sofern diese vorhanden sind – verantwortlich zeichnet. Das hat wiederum Einflu? auf
den Kaufpreis, der laut Heinrich derzeit bei rund 1,7 Millionen Mark liegt. Diese Summe werde im wesentlichen f?r das
Bahnhofsgel?nde gezahlt, weil sich dieses vermarkten lasse. Die Bahnstrecke k?nne man voraussichtlich f?r die symbolische
Mark bekommen. Die Arbeitsgemeinschaft verfolge nach wie vor das Ziel, die Bahnstrecke zwischen Oberbr?gge und Halver
einschlie?lich des Bahnhofsgel?ndes zu kaufen, um den G?terverkehr reaktivieren zu k?nnen – und dies so schnell wie m?glich.
Wie der Sprecher der AG weiter erkl?rte, verhandele man mit der Bahn AG auch dar?ber, bereits vor dem Abschlu? eines
Kaufvertrages den G?terverkehr auf der Eisenbahnstrecke ins Volmetal wieder aufnehmen zu k?nnen. Denn f?r den G?terverkehr
auf der Schiene gebe es eine Reihe von Interessenten. Hinsichtlich der Vermarktung des Bahnhofsgel?ndes habe man nat?rlich
ebenfalls schon ?berlegungen angestellt, jedoch werde man die Entscheidungen der Stadt hinsichtlich der Planungen f?r den
Bereich abwarten.
Es gebe bereits einige Interessenten aus den Bereichen Gastronomie, Freizeit sowie Handel, Banken, Versicherungen, die sich
an diesem Gel?nde ansiedeln w?rden – vorausgesetzt, das Gebiet werde als Mischgebiet ausgewiesen. Da? man auf Seiten der AG
Schleifkottenbahn immer noch „am Ball“ ist, verdeutlicht auch die von der Arbeitsgemeinschaft in Auftrag gegebene Untersuchung
der Volmebr?cke. Der Kostenvoranschlag f?r die Sanierung der Eisenbahnbr?cke in Oberbr?gge m?sse, so Stefan Heinrich, jeden
Tag eintreffen. Eine Instandsetzung der Volmebr?cke ist nat?rlich Voraussetzung daf?r, das wieder G?terz?ge von Halver ins
Volmetal und weiter nach Hagen rollen k?nnen.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Oberbr?gge.(mat) Die Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn will die Bahnstrecke zwischen Oberbr?gge und Halver erhalten. Der
erste Schritt in diese Richtung war die Fahrt eines Bauzugs auf den stillgelegten Schienen am Freitag Nachmittag.
Der Zug soll bei der Instandsetzung der Gleisanlage eingesetzt werden und den Weg freimachen f?r einen geplanten
regelm??igen G?terverkehr.
Kurz bevor der Zug am Bahnhof Halver eintrifft, l?uft Friedrich Kugel, Eisenbahnfreund und Initiator der Arbeitsgemeinschaft,
noch einmal die letzten zweihundert Meter der 7,5 Kilometer langen Strecke ab; Erwartungsvoll schaut Kugel in die Richtung,
aus der die Bahn kommen soll. Von Hand legt ein ehrenamtlicher Helfer und Eisenbahnfreund die Weiche um, damit der Zug auf
die richtige Schiene gelangt. „Wir brauchen Menschen, die sich einsetzen“, sagt der 59j?hrige Kugel. Was hier geschieht,
zeige, da? eine Gruppe von Menschen etwas bewegen kann.
In diesem Fall wird der ?ber 30 Jahre alte Bauzug bewegt, der In. Eigeninitiative instandgesetzt wurde und nun – besetzt mit
mit f?nf Eisenbahnfreundenn – auf den mit Unkraut ?berwucherten Schienen gem?chlich Richtung Bahnhof rollt.
Im Zug sitzt auch Stefan Heinrich. Der 33 j?hrige Agraringenieur ist neben Kugel der zweite wichtige Kopf der
Arbeitsgemeinschaft. „Das schwere Ger?t haben wir auf der Fahrt nicht gebraucht“, erz?hlt er und deutet auf die Motors?ge,
die f?r im Weg liegende Baumst?mme auf der Fahrt gedacht war. 30 Jahre sei auf der Strecke nichts erneuert worden, trotzdem
glauben die Eisenbahnfreunde, zu denen auch Gleisbauer geh?ren, die Anlage in einer Woche wieder passierbar machen zu k?nnen.
„Die Arbeitsgemeinschaft ist der Vorl?ufer einer geplanten Firma“, erkl?rt Heinrich. Ziel sei der Betrieb eines
G?terverkehrunternehmens. Kugel und Heinrich sind davon ?berzeugt, da? sich das Konzept auch betriebswirtschaftlich rechnet,
„vor allem wenn man den ?kologischen‘ Gewinn bedenkt“, betont Kugel, hauptberuflich Gesch?ftsf?hrer einer Zulieferfirma f?r
die Automobilindustrie.
Projekt k?nnte Vorbild f?r L?denscheid sein
Als kleiner privater Betreiber k?nne man durch sinnvolle Planung der Arbeit und Verringerung laufender Kosten gegen?ber dem
Lkw-Verkehr wettbewerbsf?hig sein. „Unser Modell kann auch ein Vorbild f?r L?denscheid sein, wo gerade die ganzen Schienen
abgebaut werden.“ Doch alles h?nge letztlich von der Initiative ab, die jeder selbst in ein Projekt einbringe; „Mit dem Alter
begann ich, einfacher zu denken“, erkl?rt der 59j?hrige und beschreibt, wie ihm die Bedeutung der Bahn im Stau bewu?t wurde.
Schon vor der Privatisierung der Bundesbahn hat sich Kugel f?r sein Konzept eingesetzt. Seine Idee ist die
„Individualisierung“ des Schienenverkehrs. In „Lkw auf Schienen, die flexibel einsetzbar sind“, sieht er gro?e Chancen f?r
die Zukunft der Bahn. Diese Fahrzeuge m?chte Kugel entwickeln und betrachtet die Strecke von Oberbr?gge nach Halver daher als
„Versuchs- und Demonstrationsstrecke“. F?r sein Konzept hat er bereits bei der Gro?industrie geworben – und stie? auf offene
Ohren. „Aber das wird wohl noch einige Zeit dauern.“
Zun?chst wolle die ArbeitsgemeinsGhaft die Strecke erwerben. Die Preisverhandlungen laufen. Doch w?hrend die Bahn zwei Mark
pro Quadratmeter Verlange, wolle die Arbeitsgemeinschaft nur eine symbolische Mark f?r die ganze Strecke investieren.
Schlie?lich betont Kugel noch, da? der Mensch bei seiner Idee im Mittelpunkt stehe und durch sein Projekt auch Arbeitspl?tze
geschaffen w?rden. Er deutet in die Runde der Eisenbahnfreunde: „Wenn es die Leute, die hier sitzen, nicht gebe, w?rde nichts
passieren.“ Er setze auf die Erfahrung ehemaliger pensionierter oder freigesetzter Bahnmitarbeiter, die ihr Wissen an junge
Menschen weitergeben wollen.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU
Von Markus H?hnisch
Oberbr?gge – Die Arbeitsgemeinschaft „Schleifkottenbahn“ hat am Freitag ihr erstes Schienenfahrzeug erhalten. Mit dem Ger?t
soll die sechs Kilometer lange Strecke von Halver nach Oberbr?gge in den n?chsten Monaten wieder reaktiviert werden.
?bernahmeverhandlungen mit der Bahn AG laufen. Aus der Arbeitsgemeinschaft mu? daf?r allerdings eine GmbH werden.
Der Lokführer hatte nur wenige Probleme, mit dem SKL nach Halver zu kommen.
Der schwere Kleinwagen (SKL) bog gegen 15.15 Uhr am Freitag auf die Gerade zum Kulturbahnhof, auf einem Schild war zu lesen
„1.Fahrt in eine neue Zukunft“. Ein bewegender Moment f?r die Eisenbahnfreunde, die damit einen ersten Schritt zur
Wiederbelebung der alten Gleise sehen. Der SKL war um 12 Uhr in Opladen gestartet und ?ber Hagen nach Halver gefahren. Die
Motors?ge brauchten die Mitfahrer auf dem letzten St?ck nicht einzusetzen.
Schleifkotten-Mitglied Stefan Heinrich sagte, es seien nur ein paar Zweige gewesen, die dem gelben Schienenfahrzeug im Wege
standen.
Am Ziel wartete Friedrich Wilhelm Kugel, auch er ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft. „8,9 Millionen Mark soll die
Instandsetzung der Strecke kosten“, so Kugel ?ber die Rechnungen der Bahn AG. Doch er will es um einiges preiswerter machen.
Am Freitag wurde er von anderen Bahnfreunden in seiner Auffass?ng best?tigt: Wenn sich eine Arbeitskolonne eine Woche lang
auf den Weg macht, ist die Strecke wieder mit einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern befahrbar, waren sich die M?nner
am Freitag einig.
Auch die Br?cke in Oberbr?gge, die nach Ansicht der Bahn AG saniert werden m??te, ist nach Meinung der Anwesenden durchaus
befahrbar. „Holen Sie sich einen Gutachter“, war der Rat an Friedrich-Wilhelm Kugel. Aus der Arbeitsgemeinschaft
„Schleifkottenbahn“ wird in den n?chsten Wochen eine GmbH, ein sogenanntes „Eisenbahninfrastruktur-Untrnehmen“. Wenn sich die
drei Gesellschafter mit der Bahn AG ?ber den Preis der Strecke einig werden, wechseln die Gleise den Besitzer. „Finden wir
keinen gemeinsamen Nenner, werden wir sie zun?chst pachten“, sagt Stefan Heinrich.
Die M?nner sind hochmotiviert, haben sogar schon eine gebrauchte Lok bestellt und werden nun auch den Kontakt zu den
Halveraner Firmen suchen – Denn im Gegensatz zu anderen B?rgerbahnen hat das Dreigestirn das Ziel, die Bahnlinie
wirtschaftlich zu betreiben. Ein Recycling-Betrieb an den Gleisen mu? derzeit noch seine Wertstoffe mit dem Lkw nacn
Br?gge fahren, dort werden sie dann in Waggons umgeladen. „Sechs Mark pro Tonne kostet das etwa, daf?r fahren wir die G?ter
locker ins Tal“, gibt sich Stefan Heinrich optimistisch. Auch der M?lltransport nach Iserlohn k?nnte k?nftig ?ber die Schiene
laufen. Ein entsprechendes Angebot haben die M?nner bereits abgegeben und liegen damit bei den Kosten des Lkw.
Obwohl zun?chst nur der G?tertransport eine Rolle spielt, sollen die Fahrg?ste nicht f?r immer auf eine Bahnfahrt von Halver
nach L?denscheid oder Hagen verzichten m?ssen. „Unser Ziel ist es auch, die Strecke so lange in einem guten Zustand zu halten,
bis etwa die M?rkische Eisenbahn Interesse hat.“ Der Zusammenschlu? von MVG und Stadtwerke Dortmund betreibt k?nftig die
Strecke von L?denscheid nach Dortmund.
Um die Kosten f?r die Sanierung und den Unterhalt der Strecke tats?chlich nicht in schwindelnde H?hen zu treiben, setzt
Eisenbahner Kugel auf die Mithilfe aus der Bev?lkerung. „Das ist eine einmalige Chance“, ist er ?berzeugt und will sowohl
junge Menschen als auch Pension?re ansprechen. Kugel w?nscht sich, da? auch arbeitslose Menschen Interesse haben, an den
Arbeiten um die Strecke mitzumachen. Vielleicht f?llt in dieser Woche schon eine Entscheidung ?ber die Strecke. Dann h?tten
die Eisenbahner eine gro?e H?rde genommen, denn Verhandlungen mit der Bahn AG und dem Landesverkehrsministerium zeichnen sich
vor allem durch eines aus: Durch viel B?rokratie.
Quelle: L?denscheider Nachrichten
Landtagsabgeordneter von B?ndnis 90/Die Gr?nen und Vertreter der Schleifkottenbahn informierten ?ber Bahn-Planungen im
heimischen Raum
Halver(det)- „Es war eine fruchtbare Diskussion, und die Qualit?t dieser Veranstaltung h?tte sicherlich mehr Teilnehmer
verdient gehabt!“ Karl-Friedrich Osenberg zog am Ende der Informations und Diskussionsveranstaltung „Die Bahn und Halver
– eine Zukunft f?r die Schiene“ von B?ndnis 90/Die Gr?nen ein positives Res?mee. Gut ein Dutzend Interessenten – darunter
auch Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber und Hauptamtsleiter Hans-Dieter Faust – hatte sich am Dienstag in der Gastst?tte
„Hermannsruh“ eingefunden, um sich vom Gr?nen-Landtagsabgeordneten Peter Eichenseher sowie von Stefan Heinrich und Friedrich-
Wilhelm Kugel von der Arbeitsgemeinschaft „Schleifkottenbahn“ ?ber den aktuellen Stand der Dinge informieren zu lassen.
Der verkehrspolitische Sprecher der Gr?nen im D?sseldorfer Landtag, Mitglied des Verkehrsausschusses, nannte dann auch
gleich zu Beginn seiner Ausf?hrungen, da? bei der Bahnpolitik der l?ndliche Raum sehr lange leer ausgegangen sei. Erst nach
der Landtagswahl 1995, als bereits 30 Stillegungsverfahren anh?ngig gewesen seien, habe man mit der Bahn AG Verhandlungen
aufgenommen, um mehr Zeit zu gewinnen. Am 2.April dieses Jahres, so Eichenseher weiter, sei der Streckensicherungsvertrag
unterzeichnet worden.
Danach hat sich die Bahn AG verpflichtet, die geplanten Streckenstillegungsverfahren ruhen zu lassen. Das Schlimmste, was
passieren k?nne – eine Entwidmung einer Gleisstrecke – sei also in den n?chsten drei Jahren nicht m?glich. Denn der
Landtagsabgeordnete zeigte sich ?berzeugt, da? in der Zukunft ein Planfeststellungsverfahren f?r eine Schienenstrecke nicht
mehr durchf?hrbar und ebenfalls nicht mehr bezahlbar sei.
Nun blieben also drei Jahre f?r Verhandlungen Zeit, um Strecken wie die von Oberbr?gge nach Halver in privater Regie wieder
aufleben zu lassen und nat?rlich eben, um beispielweise Untersuchungen hinsichtlich eines Verkehrsg?terpotentials anzustellen.
Das dies funktionieren k?nne, zeigten die 25 bis 30 bereits bestehenden Unternehmen, die Schienenstrecken unterhalten w?rden.
Auch das Land Nordrhein-Westfalen sei daran interessiert, da? Eisenbahnstrecken nicht weiter stillgelegt werden, und stellt
daher F?rdermittel in H?he von insgesamt 26 Millionen Mark zur Verf?gung. Damit w?rden zum Beispiel innovative Konzepte
ebenso unterst?tzt wie Umladestationen, Lokomotiven oder Waggons. Denn die Schiene werde in absehbarer Zeit, davon ist Peter
Eichenseher ?berzeugt, wieder ein Wirtschaftsfaktor sein.
Er machte aber auch gleich deutlich, da? ein Hauptziel beim Schienenverkehr die Kostensenkung sein m?sse und man daher einen
Technologieschub ben?tige. Aus diesem Grund sei auch das Technologieprogramm „Schienenverkehr“ aufgelegt worden. Es k?nne
nicht angehen, da? man heute auf den Schienen 70 Jahre alte Wagen verwende, betonte der Gr?nenpolitiker. Er bedauerte zwar,
da? man „kein Druckmittel hat, um die Bahn AG zu vern?nftigen Konditionen zu zwingen“ und sie ein sehr schwieriger
Verhandlungspartner sei, zeigte sich aber dennoch ?berzeugt, da? ein privates Unternehmen mit einem vern?nftigen
Betriebskonzept sowie der Zustimmung von Kommune und Kreis Chancen hat, wirtschaftlich und konkurrenzf?hig zu arbeiten.
Friedrich-Wilhelm Kugel von der AG „Schleifkottenbahn“ widersprach Eichenseher, daB die Bahn so ein schwieriger
Verhandlungspartner sei. Vielmehr m?sse der Besitzer, der Bund, f?r ein vern?nftiges Rahmenkonzept sorgen. Und zur
Schleifkottenbahn meinte Kugel, da? man auf einem Drei-S?ulen-Konzept aufbaue: Zeit und Ideen habe man bereits, was fehle,
sei das Geld. Was wiederum der ?Knackpunkt“ ist, denn die Bahn AG verlange f?r die Strecke Oberbr?gge-Halver 1,7 Millionen
Mark. Hinzu kommen noch die Reparaturkosten f?r die Br?cke ?ber die Volme, die mit 300 000 Mark nach ersten Untersuchungen zu
Buche schlagen w?rden. Einig waren sich Kugel und Eichenseher, was das Thema Technologie angeht. Hier stecke ein gro?es
Potential, so der Oberbr?gger Unternehmer, f?r die Schaffung von Arbeitspl?tzen.
Verwaltungschef: Volle Unterst?tzung der Stadt
Anschlie?end ging Stefan Heinrich auf die Planungen ein und machte deutlich, da? f?r Unterhaltung und Betrieb einer
Schienenstrecke zwei getrennte Unternehmen notwendig seien. Ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen zeichne lediglich f?r den
Unterhalt einer Strecke verantwortlich. Heinrich zeigte sich ?berzeugt, da? mit dem ?Kilometergeld“, das die Unternehmen f?r
den Transport auf der Schiene zahlen m??ten, langfristig die Strecke erhalten und gesichert werden k?nne. Denn Trasse wie
Gleise seien im guten Zustand, auch gebe es ein Potential an Firmen, da? diese Transportm?glichkcit nutzen w?rde.
Ein Eisenbahnverkehrsunternehmen wiederum k?nne garantieren, da? G?terz?ge morgens um 8 Uhr nach und um 17 Uhr von Halver
rollten, so da? ein Anschlu? in Hagen (um 21 Uhr) gew?hrleistet sei. Daher gehen die Bestrebungen der Schleifkottenbahn dahin,
eine „Sauerl?ndische Eisenbahn GmbH“ zu gr?nden. Problem sei allerdings, da? man kein Infrastrukturunternehmen gr?nden k?nne,
wenn man nicht eine Strecke besitze, und wenn man kein Unternehmen hat, kann man keine Strecke kaufen.
Mit einiger Verwunderung nahm Peter Eichenscher dies zur Kenntnis, meinte jedoch, da? hier Kooperation (mit allen
Beteiligten) das Stichwort sei, um zu einer L?sung zu gelangen. Dar?ber hinaus, so erkl?rte Stefan Heinrich weiter, werde man
nicht nur ein „gelbes Fahrzeug“ – ein Schienen-Lkw, der f?r die Unterhaltung der Trasse gebraucht wird – anschaffen, sondern
k?mmere sich auch um ein Eisenbahnverkehrsunternehmen. Es zeichne sich ebenfalls eine L?sung f?r das Kostenproblem ab. Denn
die geforderten 1,7 Millionen Mark beinhalten auch das Bahnhofsgel?nde, da? man kaufen und anschlie?end wiederverkaufen
k?nnte – drei Interessenten gebe es bereits daf?r.
Dabei m?sse man mit der Stadt Halver verhandeln, da die ein Vorkaufsrecht besitze. In diesem Zusammenhang machte
Stadtdirektor Kammenhuber deutlich, da? im Rathaus das Bahnhofsgel?nde als Innenstadtbereich gesehen wird, f?r den man eine
attraktive Bebauung anstrebt. Dies sei nat?rlich nicht mit den derzeit dort ans?ssigen Firmen m?glich, stellte der
Verwaltungschef klar, da? man auf eine „Stadtvertr?glichkeit“ achten wird.
Kammenhuber sprach der’AG Schleifkottenbahn‘ gleichzeitig seine Hochachtung f?r das Engagement aus, ?etwas f?r die Zukunft
zu schaffen“. Er stellte aber ebenso klar, da? von der Bahn AG der Stadt ebenfalls eine Forderung von 1,7 Millionen Mark f?r
die Strecke Halver-Oberbr?gge vorgelegt worden sei; zudem m?sse man noch mit Folgekosten in H?he von acht bis neun Millionen
rechnen. Aus finanzieller Sicher habe dies die Stadt ..nicht machen k?nnen, auch’sei damals weit und breit niemand da gewesen,
der ein Unternehmen h?tte gr?nden wollen. Gleichwohl sagte der Verwaltungschef der AG Schleifkottenbahn jedoch Unterst?tzung
durch die Stadt zu, nur nicht finanzielle. Es werde auch im Fl?chennutzungsplan-Entwurf, der am 30. Juni verabschiedet werden
soll, zum Ausdruck kommen, da? die Stadt f?r den Erhalt der Strecke ist.
In der sich anschlie?enden Dikussion wurde noch einmal zum Ausdruck gebracht, da? es bei einem Start der „Sauerl?ndischen
Eisenbahn GmbH“ erst einmal um den G?tertransport gehen wird.
Wobei auch – in Verbindung mit moderner Technologie – der Abfalltransport (nach Iserlohn) als die derzeit realistischste
M?glichkeit gesehen, Kunden f?r den Schienenverkehr zu bekommen. In diesem Zusammenhang ging an die Adresse des Stadtdirektor
der Vorschlag, bei der Entscheidung der Angebote ?ber ein m?glicherweise neues Abfuhr-Unternehmen-bekanntlich ist der Vertrag
mit Edelhoff gek?ndigt – auch dem Schienentransport durch heimische Unternehmen eine besondere Gewichtung zukommen zu lassen.
An einen Personenverkehr auf der Schiene zwischen Halver und Oberbr?gge nach Fahrplan ist derzeit noch nicht zu denken.
Gleichwohl machte Stefan Heinrich deutlich, da? die Strecke beispielsweise am Wochenende f?r Sonderfahrten aller Art sowie
auch als Zubringerdienst zum Bahnhof Br?gge genutzt werden kann. Genauso w?ren Eisenbahnvereine – beispielsweise zu einem
Dampflok-Treffen – schon l?ngst in Halver gewesen, wenn die M?glichkeit bestehen wurde. Interesse dazu sei, so Stefan
Heinrich abschlie?end, vorhanden.
Quelle: Allgemeiner Anzeiger
Oberbr?gge/Aachen (Br?) Wenn die Bahnstrecke von Halver nach Oberbr?gge irgendwann wieder er?ffnet wird, braucht es neben den
„kleinen Einheiten“ zur Personenbef?rderung nat?rlich auch M?glichkeiten zum G?tertransport.
Gerade, wenn man sich ehrgeizig Ziele setzt, schnellen Transport trotz Verladezeiten anbieten will, m?ssen die Z?ge
besonders beschaffen sein. Eine gro?e Lok verbietet sich da – zu kompliziert beim „Zusammenrangieren“ des Zuges. Doch der
„Markt“ arbeitet zur Zeit an neuen L?sungen. So auch die Aachener Waggonfabrik Talbot. Zu den Verantwortlichen hatte
Friedrich-Wilhelm Kugel Kontakte gekn?pft, als er sein „Bahntaxi“ vor einigen Jahren als Idee anbot.
Jetzt stellten die Entwickler Kugel und Gisela Wessel von der Arbeitsgemeinschaft „Schleifkottenbahn“ ihr neustes „Baby“ vor,
das die Aachener Waggonbauer gerade im Auftrag der DB fertig gebaut haben. „Talion“ hei?t die Maschineneinheit, die die
Macher als besonders umweltfreundliche Alternative zum „herk?mmlichen“ G?terzug sehen.
Eine zus?tzliche Lok braucht der „Talion“ nicht – liefe er nicht auf Schienen, man k?nnte ihn f?r einen Lastwagen halten –
mit riesiger Ladefl?che nat?rlich.
Was noch wie der F?hrerstand einer normalen Lok aussieht, birgt geh?rig Kraft. Vier Sechszylinder-Dieselmotoren bringen
insgesamt 1060 Kilowatt – oder 1440 PS – auf die Schiene, kr?ftig genug auch f?r gr??ere Steigungen. Die rund achtzig Meter
lange Ladefl?che (aus f?nf abtrennbaren Einheiten) kann Wechselbeh?lter, Boxen und sogar Container verschiedener Standards
aufnehmen – Somit ist die Zeit, da jedes Transportsystem einen eigenen G?terwagen ben?tigt, scheinbar vorbei.
Wesentliche Neuerung an diesem Transportsystem ist allerdings das automatische Kupplungssystem Z-AK. Es bietet zwei Vorteile:
durch automatisches Ankuppeln aller Versorgungsleitungen entf?llt aufwendiges Rangieren mit viel Personal, au?erdem verk?rzen
sich die „Zugbildungszeiten“ ? der Transport kann weit schneller auf der Schiene gehen als bei herk?mmlichen G?terz?gen.
Pilotprojekt in Halver?
Das Ideale auch f?r die Schleifkottenbahn. Gerd Dumjahn und Hans Tandetzki von der Firma Talbot bremsen ?bertriebene
Erwartungen ab. Zun?chst sind nur drei Prototypen des neuen Zuges gebaut – bis zur Serienreife dauert es also noch zwei bis
drei Jahre. Die Kosten f?r einen solchen Zug sind noch unklar, d?rften aber mehrere Millionen pro Einheit betragen. Die
St?ckzahl d?rfte mitentscheidend sein. Ob ein „Talion“ f?r einige Testphasen in Halver fahren k?nnte, dar?ber will das
Unternehmen noch keine Aussagen machen. „Das h?ngt von unserer Marketingstrategie ab.“ Dumjahn will aber nicht ausschlie?en,
das das Pilotprojekt auch in Halver realisiert werden k?nnte.
Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU